Start News Weniger Wolken kühlen die Erde – und das heizt das Klima au

Weniger Wolken kühlen die Erde – und das heizt das Klima au

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Zubtech (CC0), Pixabay

Das Jahr 2023 war nicht nur das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, sondern auch wärmer, als Wissenschaftler erwartet hatten. Forschende des Alfred-Wegener-Instituts in Deutschland haben dafür eine mögliche Erklärung gefunden: Es gab weniger tiefe Wolken, die normalerweise die Erde kühlen. Das hat dazu geführt, dass mehr Sonnenstrahlen auf der Erde geblieben sind, anstatt ins All zurückgestrahlt zu werden.

Warum sind Wolken so wichtig?

Tiefe Wolken wirken wie ein großer Sonnenschirm. Sie reflektieren etwa 30 Prozent des Sonnenlichts und sorgen dafür, dass die Erde nicht zu heiß wird. Doch im Jahr 2023 war die Menge an tiefen Wolken besonders niedrig, vor allem in den Tropen und gemäßigten Zonen. Das führte dazu, dass weniger Sonnenlicht zurück ins All reflektiert wurde – und die Erde sich stärker erwärmte.

Mögliche Ursachen

Warum es weniger tiefe Wolken gab, ist noch unklar. Es gibt jedoch drei Theorien:

  1. Weniger Luftverschmutzung: Strengere Umweltregeln, etwa in der Schifffahrt, haben die Menge an Schwefeldioxid in der Atmosphäre reduziert. Dieses Gas hilft normalerweise dabei, kleine Wassertröpfchen zu bilden, aus denen Wolken entstehen. Weniger Schwefeldioxid bedeutet also weniger Wolken.
  2. Natürliche Schwankungen: Solche Veränderungen könnten auch Teil natürlicher Klimamuster sein.
  3. Rückkopplungseffekt: Durch die globale Erwärmung bilden sich weniger tiefe Wolken, was die Erde noch weiter aufheizt – ein Teufelskreis.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Die Studie zeigt, dass die Erwärmung der Erde noch schneller voranschreiten könnte, als viele Klimamodelle vorhersagen. Laut den Forschenden untermauert das Ergebnis bestehende Prognosen, die von einem stärkeren Temperaturanstieg ausgehen. Auch wenn die Modelle nicht komplett angepasst werden müssen, könnte dies ein wichtiges Signal sein: Die globale Erwärmung hat möglicherweise mehr „Beschleunigung“ im System, als bisher angenommen wurde.

In jedem Fall zeigt das Jahr 2023, wie empfindlich das Klima auf selbst kleine Veränderungen reagiert – und wie wichtig Wolken für das Gleichgewicht unseres Planeten sind.