Start News Volkswagen verabschiedet sich aus Xinjiang: Ein strategischer Rückzug mit einem Hauch Moral

Volkswagen verabschiedet sich aus Xinjiang: Ein strategischer Rückzug mit einem Hauch Moral

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mykhailo_kolisnyk (CC0), Pixabay

Volkswagen hat sich dazu entschlossen, seine höchst umstrittene Präsenz in der chinesischen Uigurenregion Xinjiang zu beenden – natürlich rein aus wirtschaftlichen Gründen. Wie praktisch, dass sich moralische Fragen so elegant mit „strategischer Neuausrichtung“ lösen lassen. Menschenrechte? Ach, die werden hier nur als Fußnote erwähnt, während VW mit Pokerface verkündet, dass das Werk nun an eine staatliche chinesische Tochtergesellschaft verkauft wird. Keine Sorge, Zwangsarbeit bleibt also im besten Fall ein rein historisches Detail.


Ein Verkauf ohne Preisschild

Zusammen mit seinem chinesischen Partner SAIC trennt sich VW vom Werk und seiner Teststrecke in Turpan. Was das Ganze kostet? Schweigen im Walde. Vielleicht kommt der wahre Preis aber sowieso erst dann ans Licht, wenn jemand die Frage nach Verantwortung ernsthaft stellt. Aber hey, warum über Zwangsarbeit diskutieren, wenn man stattdessen 18 neue Modelle bis 2030 versprechen kann? Das ist schließlich die Art von Vision, die Investoren lieben.


Menschenrechte als PR-Dilemma

Der Schritt folgt auf jahrelange Kritik von Menschenrechtsorganisationen, die VW vorwerfen, in einer Region zu agieren, in der Zwangsarbeit und Umerziehungslager an der Tagesordnung stehen. Doch VW blieb lange Zeit standhaft – oder sagen wir: stur. Nun kommt der Rückzug gerade recht, um das Image aufzupolieren. Dass die chinesische Regierung alle Vorwürfe abstreitet, ist natürlich nur ein weiteres Detail in dieser gut choreografierten Performance.


Ein Joint Venture fürs gute Gewissen

Aber keine Sorge, die deutsch-chinesische Freundschaft bleibt intakt. VW und SAIC haben ihre Partnerschaft bis 2040 verlängert – inklusive Plänen für neue Modelle. Vielleicht ein Versuch, den moralischen Beigeschmack mit ein paar Elektroautos auszubalancieren? Schließlich ist die Zukunft grün, auch wenn die Vergangenheit einen grauen Schatten wirft.


Fazit: Ein eleganter Exit?

VW hat die Bühne von Xinjiang verlassen, aber nicht ohne einen diskreten Applaus an die wirtschaftlichen Zwänge, die so oft die besten Ausreden liefern. Vielleicht wäre ein wenig Ehrlichkeit angebracht gewesen: „Wir sind gegangen, weil es zu heiß wurde – politisch, moralisch und PR-technisch.“ Aber das wäre dann wohl zu wenig „strategisch“. So bleibt VW zumindest eines treu: seiner Fähigkeit, schwierige Entscheidungen in noch schwierigere Worte zu verpacken.