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Trump plant Rückkehr zur Präsenzarbeit: Wie das „Department of Government Efficiency“ (DOGE) Bundesangestellte zum Kündigen bringen könnte

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Ronile (CC0), Pixabay

Mit dem Antritt seiner neuen Präsidentschaft setzt Donald Trump auf radikale Reformen in der Bundesverwaltung. Sein neu geschaffenes „Department of Government Efficiency“ (DOGE), eine nichtstaatliche Initiative unter der Leitung von Elon Musk und dem Biotech-Unternehmer und ehemaligen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Vivek Ramaswamy, hat ein klares Ziel: das Ende von Homeoffice-Regelungen in allen Bundesbehörden. Dies soll den Bundesapparat verschlanken, indem Mitarbeiter durch die Rückkehrpflicht zum Büro freiwillig kündigen.


Pflicht zur Rückkehr ins Büro: Ein radikaler Plan

Nach Informationen von Insidern ist eine der obersten Prioritäten von DOGE die Einführung einer Regelung, die alle Bundesangestellten verpflichtet, fünf Tage die Woche vor Ort zu arbeiten. Diese Maßnahme soll durch eine von DOGE empfohlene Executive Order erlassen werden. Ein Insider erklärt: „Das ist ein einfacher und logischer Schritt. Viele Unternehmen haben dies bereits getan. Warum sollten Bundesangestellte, die mit Steuergeldern bezahlt werden, nicht auch im Büro erscheinen?“

Ein weiteres Element des Plans könnte die Verlagerung von Bundesbehörden aus Washington, D.C., in andere Landesteile sein. Die Überlegung dahinter: Solche Maßnahmen würden zahlreiche Angestellte dazu bringen, freiwillig zu kündigen, was der neuen Trump-Regierung helfen würde, den Bundesapparat zu verkleinern und Kosten einzusparen.

In einem gemeinsam verfassten Gastbeitrag im Wall Street Journal verteidigten Musk und Ramaswamy die geplanten Änderungen. „Wenn Bundesangestellte nicht ins Büro kommen wollen, sollten amerikanische Steuerzahler sie nicht für das Covid-Privileg bezahlen, von zu Hause aus zu arbeiten.“


Die Realität des Bundes-Homeoffice

Derzeit sind nach Angaben des Office of Personnel Management etwa 1,3 Millionen Bundesangestellte für Telework zugelassen, was sie dazu berechtigt, zumindest teilweise remote zu arbeiten. Laut Regierungsdaten arbeiten diese Mitarbeiter etwa 60 Prozent ihrer Zeit vor Ort, was die Behauptung, dass sie vollständig von zu Hause aus arbeiten, widerlegt.

Everett Kelley, Präsident der Gewerkschaft American Federation of Government Employees (AFGE), die über 800.000 Bundesangestellte vertritt, kritisiert die Pläne scharf: „Die Annahme, dass Bundesangestellte generell nicht vor Ort arbeiten, wird weder durch Daten noch durch die Realität gestützt.“ Zudem betont Kelley, dass Änderungen der Arbeitsbedingungen, die Gewerkschaftsverträge betreffen, mit den Gewerkschaften verhandelt werden müssen.


Persönliche und berufliche Konsequenzen für Arbeitnehmer

Für viele der betroffenen Angestellten würde die Rückkehrpflicht drastische Veränderungen bedeuten. Ein Mitarbeiter der Library of Congress, der anonym bleiben möchte, erklärte: „Ich müsste meine Familie zurücklassen und wieder nach Washington, D.C., ziehen. Das wäre ein harter Schlag.“

Dieser Mitarbeiter hatte während der Pandemie die Möglichkeit erhalten, remote zu arbeiten, und war daraufhin in den Mittleren Westen gezogen, um näher bei seiner Familie zu sein. Obwohl dies mit einem Gehaltsverlust von 12.000 US-Dollar verbunden war, konnte er durch den Umzug Geld sparen, ein Haus kaufen und eine Beziehung eingehen. Eine Rückkehr nach Washington wäre nun nicht nur logistisch schwierig, sondern auch unmöglich, da sein ehemaliges Büro bereits von anderen Mitarbeitern übernommen wurde.

Ein anderer Angestellter, der für die General Services Administration (GSA) arbeitet, erklärte, dass er bei einer Rückkehrpflicht zwei bis drei Stunden pendeln müsste. „Der Stress wäre unerträglich,“ sagte er. „Wenn das passiert, sehe ich das als Zeichen, meine Karriere beim Bund zu beenden.“


Weitere Sparpläne in Arbeit

Das Ende der Homeoffice-Möglichkeiten ist nur der Anfang von DOGEs Plänen. Quellen zufolge plant die Initiative eine Reihe von Executive Orders, die sich auf weitere Kostensenkungsmaßnahmen konzentrieren werden. Diese Maßnahmen sollen unter anderem Programme betreffen, deren Finanzierung vom Kongress nicht mehr genehmigt wird, die aber dennoch Gelder erhalten.

Ramaswamy kritisierte in einem Beitrag auf der Plattform X (ehemals Twitter), dass jährlich über 516 Milliarden US-Dollar für über 1.200 Programme ausgegeben werden, deren gesetzliche Autorisierung abgelaufen ist. „Das ist einfach verrückt,“ schrieb er.

DOGE plant, auf bereits existierende Berichte und Empfehlungen aus früheren Regierungsperioden zurückzugreifen, um ineffiziente Bereiche zu identifizieren. Ein Insider erklärt: „Musk und Ramaswamy haben nicht vor, das Rad neu zu erfinden. Sie stützen sich auf bestehende Daten und Empfehlungen, um den Bundeshaushalt effizienter zu gestalten.“


Eine schlanke Taskforce mit großer Wirkung

DOGE soll mit einem kleinen, flexiblen Team operieren. Ziel ist es, dass Bundesbehörden selbst ineffiziente Bereiche identifizieren und Vorschläge für Einsparungen machen. „Es wird kein Team von Hunderten Menschen geben. Vieles wird von den Behörden selbst kommen,“ sagte eine Quelle.

Die Initiative wird von konservativen Aktivisten unterstützt, darunter Charlie Kirk, Gründer von Turning Point USA, der sich gegen Homeoffice stark macht. In einem Social-Media-Beitrag bezeichnete Kirk die Remote-Arbeit von Bundesangestellten als „eine riesige Ausbeutungsaktion auf Kosten der Steuerzahler.“


Fazit: Ein radikaler Umbau mit ungewissen Folgen

Die von DOGE angestrebte Rückkehrpflicht und die Sparmaßnahmen könnten den Bundesdienst grundlegend verändern. Während Befürworter hoffen, die Effizienz der Verwaltung zu steigern und Kosten zu senken, warnen Kritiker vor einem dramatischen Verlust an qualifiziertem Personal und einer weiteren Schwächung wichtiger Behörden.

Ob dieser Plan wirklich die erhofften Einsparungen bringt oder langfristig die Funktionsfähigkeit des Bundes gefährdet, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Für viele Bundesangestellte wird dies ein Wendepunkt in ihrer Karriere sein – und für die amerikanische Verwaltung ein großer Umbruch.