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Südkorea: Wenn die Politik den Aktienmarkt rockt – aber nicht im positiven Sinne

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DavidRockDesign (CC0), Pixabay

Südkorea zeigt uns einmal mehr, wie man Politik und Wirtschaft perfekt miteinander verzahnt – wenn auch auf denkbar unangenehme Weise. Nach dem gescheiterten Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Yoon Suk Yeol hat der Kospi-Index, das Börsenbarometer des Landes, beschlossen, spontan um 2,4 Prozent abzustürzen. Eine elegante Demonstration, wie politisches Chaos auf dem Aktienmarkt für regelrechte Stimmungskiller sorgt.

Der Kospi tanzt den „Politik-Baisse“

Man könnte fast meinen, die südkoreanische Börse hätte die Nase voll von den ständigen politischen Spielchen und hätte beschlossen, sich ins Wochenende zu verabschieden – nur eben mit einem kräftigen Minus im Gepäck. Statt „K-Pop“-Glanz gibt es jetzt „K-Crisis“-Frust, und der Kospi-Index liefert den passenden Soundtrack: ein monotones Rauschen, das sich wie eine Abwärtsspirale anhört.

Was ist passiert?

Die politische Bühne Südkoreas hat sich einmal mehr in ein Drama epischen Ausmaßes verwandelt. Das Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Yoon Suk Yeol, angestoßen von einer zunehmend frustrierten Opposition, ist gescheitert – ein Resultat, das weder die Opposition noch die Bürger beruhigt hat. Stattdessen bleibt das Land tief gespalten, und die Anleger schauen mit einem mulmigen Gefühl auf die Börsenticker.

Instabilität als Dauerthema

Südkorea war in den letzten Jahren ohnehin nicht für politische Gelassenheit bekannt. Doch jetzt scheint die Unsicherheit ein neues Level erreicht zu haben. Der gescheiterte Versuch, den Präsidenten seines Amtes zu entheben, hat das Vertrauen in die politische Führung weiter erschüttert. Anleger fragen sich zurecht: Wenn man sich nicht auf eine klare politische Linie verlassen kann, wie soll man dann noch auf wirtschaftliche Stabilität hoffen?

Investoren auf der Flucht

Die wirtschaftliche Stimmung im Land gleicht einem Seismographen während eines Erdbebens: permanent in Bewegung, selten positiv. Internationale Investoren, die Südkorea bisher als asiatischen Hoffnungsträger im Technologiesektor gesehen haben, könnten bald den Rückzug antreten. Schließlich ist kein Vermögensverwalter begeistert, wenn politische Unruhen die Kurse stärker beeinflussen als die Fundamentaldaten eines Unternehmens.

Wirtschaftliche Folgen? Bitte warten.

Die Unsicherheit könnte langfristig die Konsumausgaben dämpfen und Unternehmen davon abhalten, in neue Projekte zu investieren. Schließlich überlegt man sich zweimal, ob man in einem Land expandiert, das politisch so stabil wie ein Kartenhaus im Sturm ist. Besonders problematisch wird es, wenn sich die wirtschaftliche Unsicherheit in höherer Arbeitslosigkeit und einem Rückgang der Exporte niederschlägt – zwei Eckpfeiler, auf denen die südkoreanische Wirtschaft beruht.

Der Zukunftsoptimismus: So real wie Einhörner

Natürlich hoffen alle Beteiligten, dass sich die Lage bald stabilisiert. Doch wer die südkoreanische Politik kennt, weiß: Der nächste Skandal oder die nächste Konfrontation ist wahrscheinlich nur eine Frage von Tagen. Anleger können sich also auf weitere spannende Kapitel in der unendlichen Geschichte „Südkorea zwischen politischem Drama und wirtschaftlichem Erfolg“ einstellen.

Ein Lichtblick?

Immerhin: Südkoreas Fähigkeit, aus jeder Krise gestärkt hervorzugehen, hat sich in der Vergangenheit bewährt. Vielleicht wird der Kospi in ein paar Monaten wieder lachen – wenn auch nur aus Schadenfreude über diejenigen, die den Markt vorschnell abgeschrieben haben. Bis dahin heißt es für Investoren: tief durchatmen, die Nerven behalten und hoffen, dass die politische Bühne bald weniger Shakespeares „Hamlet“ und mehr „Die drei Fragezeichen“ bietet.