Es klingt wie das Drehbuch eines schrägen Agentenfilms: Drei Bulgaren sollen laut der Londoner Staatsanwaltschaft im Auftrag des flüchtigen Ex-Wirecard-Vorstands Jan Marsalek als Hobby-Spione quer durch Europa gezogen sein. Ihr angeblicher Auftrag? Alles auskundschaften, was nicht bei drei auf den Bäumen war – von US-Militärbasen bis hin zu einem investigativen Journalisten. Jetzt stehen die Verdächtigen in London vor Gericht.
James Bond aus dem Schnäppchenmarkt?
Die drei Angeklagten – zwei Frauen und ein Mann – sollen laut Anklage gefährlicher gewesen sein, als ihre unauffälligen Biografien vermuten lassen. Statt Martini und Aston Martin hieß es für sie offenbar „Thermoskanne und ÖPNV“. Ihre Einsätze führten sie angeblich nach Stuttgart, Wien, Valencia und sogar in den Balkanstaat Montenegro. Warum Montenegro? Wahrscheinlich, weil Spionage mit Urlaubsfeeling gleich doppelt Spaß macht.
Auftraggeber mit Hang zum Chaos
Ihr angeblicher Boss: Jan Marsalek, der Mann, der Wirecard mit einem großen Knall gegen die Wand fuhr und dann wie ein Geist verschwand – erst nach Belarus, dann angeblich nach Russland. Dort soll er nun gemütlich Tee mit seinen neuen Freunden vom Geheimdienst trinken. Dass er angeblich einen internationalen Spionagering leitet, klingt passend – schließlich war er bei Wirecard auch gut darin, Dinge zu verschleiern.
Ein Spionagering zum Kopfschütteln
Die Staatsanwaltschaft sagt, der Spionagering habe mindestens sechs große Operationen durchgeführt. Unter anderem wurde ein US-Militärstützpunkt bei Stuttgart ausgekundschaftet – vielleicht, um herauszufinden, ob es dort wirklich nur Soldaten oder auch gutes deutsches Bier gibt. Ebenfalls im Visier: Journalist Christo Grozev, bekannt für seine Recherchen über Russlands dunkle Machenschaften. Warum Marsalek und Co. ausgerechnet ihn ausgespäht haben sollen? Das bleibt so mysteriös wie die Finanzen von Wirecard.
Amateur-Spione in der Defensive
Die drei Angeklagten weisen natürlich alle Vorwürfe zurück – wie es sich für echte Profis gehört. Zwei ihrer mutmaßlichen Kollegen, Orlin Roussev und Bizer Dzhambazov, haben jedoch schon gestanden, Teil des Rings gewesen zu sein. Damit hätten wir also die „Kronzeugen der Discount-Spionage“.
Fazit: Spionage oder Schmierenkomödie?
Jan Marsalek bleibt das Phantom der Finanzwelt, während die bulgarischen Hobby-Spione nun im Londoner Gerichtssaal über ihre Abenteuer sprechen müssen. Ob sie tatsächlich Geheimagenten oder nur Figuren in einem absurden Plot sind, werden die Geschworenen entscheiden. Eines steht aber fest: In Sachen Chaos und Skandale macht Jan Marsalek so schnell keiner etwas vor.