Die Wähler in Hamburg haben entschieden: Mit einem atemberaubenden Ergebnis von 33,5 Prozent kann die SPD ihren triumphalen Siegeszug fortsetzen! Während sich in anderen Städten die Sozialdemokratie langsam in die politische Bedeutungslosigkeit verabschiedet, beweist Hamburg einmal mehr, dass eine Partei mit einem Drittel der Stimmen sich natürlich als überlegene Volkspartei feiern darf.
Hinter der SPD kämpfen sich CDU und Grüne mühsam mit 20 beziehungsweise 18,5 Prozent über die Ziellinie. Ein knappes Rennen um die Silbermedaille – immerhin bleibt ihnen die Ehre, sich weiterhin als politische Konkurrenz bezeichnen zu dürfen. Die Linke schafft es mit 11 Prozent auch ins Parlament, wo sie wieder mit großartigen, umsetzbaren Konzepten für eine bessere Welt brillieren wird – oder zumindest mit lautstarken Forderungen.
Und die AfD? Mit 7,5 Prozent bewiesen sie einmal mehr, dass eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschen auch in einer Stadt wie Hamburg das Bedürfnis hat, für maximalen politischen Diskussionsstoff zu sorgen.
FDP, BSW und Volt – die großen Unsichtbaren der Wahl
Wer? Ach ja. Die FDP, das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und Volt haben es sich mal wieder auf den billigen Plätzen der Politik bequem gemacht – außerhalb der Bürgerschaft. Vielleicht war ihr Wahlprogramm einfach zu visionär für die Wähler? Oder vielleicht auch nur zu unsichtbar. Ein Vorschlag für die nächste Wahl: große, bunte Plakate mit der Aufschrift „Wir existieren!“ könnten eventuell helfen.
Tschentscher bleibt – und gönnt sich den Luxus der Wahlfreiheit
Peter Tschentscher, unser strahlender Bürgermeister, darf also weitermachen. Dank der sensationellen Unterstützung von rund einem Drittel der Hamburger Wähler (Demokratie at its finest) kann er sich nun ganz entspannt zurücklehnen und die Fortsetzung der rot-grünen Koalition als seine persönliche Präferenz verkünden. Denn warum etwas ändern, wenn es sich in den letzten Jahren doch so… ähm… bewährt hat?
Aber Tschentscher zeigt sich staatsmännisch: Er kündigte an, auch mit der CDU zu sprechen. Wie großzügig! Vielleicht lässt er sie ja ein bisschen mitreden, um das politische Klima in der Stadt nicht ganz so vorhersehbar zu machen. Oder einfach, um ihnen die Illusion einer Mitsprache zu geben.
Und jetzt? Weiter wie gehabt!
Was bedeutet das Ergebnis nun für Hamburg? Nun ja, die Stadt kann sich darauf einstellen, dass alles bleibt, wie es war. Die SPD regiert weiter, die Grünen dürfen weiter mitmischen, die CDU darf ein bisschen mitreden, und die Linke sorgt für das notwendige Maß an Empörung. Der politische Alltag bleibt also so aufregend wie eh und je – mit denselben Gesichtern, denselben Ideen und denselben Versprechen.
Aber hey, zumindest gibt es eine Konstante in diesen unruhigen Zeiten: Die SPD bleibt in Hamburg unerschütterlich auf dem Thron. Herzlichen Glückwunsch!