Start International Rumänische Politik: Ein Mix aus TikTok, Verschwörung und jeder Menge Drama

Rumänische Politik: Ein Mix aus TikTok, Verschwörung und jeder Menge Drama

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jorono (CC0), Pixabay

Willkommen bei der rumänischen Präsidentschaftswahl, wo Politik wie ein spannender Reality-TV-Abend läuft – allerdings mit noch mehr Plot-Twists und Kandidaten, die sich benehmen, als wären sie bei einem TikTok-Battle statt auf dem politischen Parkett. Nachdem das Verfassungsgericht die Ergebnisse der ersten Runde abgesegnet hat, geht es jetzt in die entscheidende Stichwahl: Calin „der prorussische Überraschungskandidat“ Georgescu trifft auf Elena „die konservative Hoffnungsträgerin“ Lasconi. Und was macht der einstige Favorit Marcel Ciolacu? Er übt sich im politischen Schmollen und gibt keine Wahlempfehlung ab.

Georgescu: TikTok-König oder Präsident?

Mit einem TikTok-Feldzug, der selbst Influencer neidisch machen würde, hat sich Calin Georgescu an die Spitze der ersten Wahlrunde katapultiert. Seine Strategie? Geheimnisse! Zumindest, was die Finanzierung seines Wahlkampfs angeht – denn offengelegt hat er davon bislang rein gar nichts. Zwei unterlegene Kandidaten hatten daraufhin versucht, die Wahl anzufechten. Aber das Verfassungsgericht winkte nur müde ab. Schließlich gehört ein bisschen Drama wohl einfach dazu.

Mit knapp 23 % der Stimmen sicherte sich Georgescu den ersten Platz – und das, obwohl niemand so genau weiß, was er außer TikTok-Videos noch zu bieten hat. Seine prorussischen Einstellungen und rechtspopulistischen Parolen dürften jedenfalls den ein oder anderen zum Stirnrunzeln gebracht haben. Aber hey, der Mann weiß, wie man viral geht!

Lasconi: Zweite Chance für die Zweitplatzierte

Auf Platz zwei landete die konservative Reformpolitikerin Elena Lasconi mit 19,8 % der Stimmen. Lasconi, die mit seriöseren Themen wie proeuropäischer Politik und Reformideen angetreten ist, muss sich jetzt gegen Georgescus TikTok-Glitzer verteidigen. Ob ihre Botschaften gegen virale Tanzeinlagen und Hashtags bestehen können? Wir werden sehen.

Ciolacu: Vom Favoriten zum Drittplatzierten

Und dann gibt es noch Marcel Ciolacu, den sozialdemokratischen Ministerpräsidenten, der mit 19,2 % nur hauchdünn den Einzug in die Stichwahl verpasste. Der einstige Favorit hatte wohl gehofft, dass seine jahrelange politische Erfahrung ausreichen würde. Aber offenbar fanden die Wähler seine trockenen Statements weniger überzeugend als Georgescus TikTok-Tricks und Lasconis Reformvorschläge. Jetzt sitzt Ciolacu mit verschränkten Armen in der Ecke und erklärt trotzig, seine PSD werde keine Wahlempfehlung abgeben. „Sollen die Leute doch selbst entscheiden“, murmelt er beleidigt.

Ein Parlament wie ein Polit-Zirkus

Als ob die Präsidentschaftswahl nicht schon genug Chaos wäre, gibt es da noch das Parlament. Bei den kürzlich stattgefundenen Parlamentswahlen wurde die sozialdemokratische PSD trotz Verlusten erneut stärkste Kraft. Doch rechtsextreme Parteien wie die AUR und deren Abspaltungen SOS und POT haben überraschend viel Boden gutgemacht. Jetzt sitzen alle zusammen im Parlament, streiten sich und sind sich nur in einer Sache einig: dass sie sich nicht einig sind.

Die Chefin der SOS-Partei, Diana Sosoaca, hat bereits angekündigt, dass sie gerne die nächste Regierung führen würde. Doch blöd gelaufen: Ihre Partei liegt im Clinch mit den anderen Rechtsaußen-Parteien, die ihrerseits lieber eigene Vorstellungen durchsetzen wollen. Das ist Politik à la Rumänien – eine Mischung aus Intrigen, Spaltungen und einem Hauch Chaos.

Die Stichwahl: Schicksalstag für Rumänien

Ob Georgescu oder Lasconi am Ende das Rennen macht, wird maßgeblich beeinflussen, wie es politisch weitergeht. Sollte Georgescu gewinnen, wird wohl ein Vertreter des rechtspopulistischen Lagers den Regierungsauftrag bekommen – was das politische Chaos im Land vermutlich noch verstärken würde. Bei einem Sieg Lasconis könnte hingegen ein proeuropäischer Kurs eingeschlagen werden.

Eines ist sicher: Die rumänische Politik bleibt ein Schauspiel mit unerwarteten Wendungen. Also, Popcorn bereitstellen – die Stichwahl am 8. Dezember könnte spannender werden als jede Netflix-Serie.