Start News Putins neuer Gas-Trick: Geld ist Geld, egal wo es landet

Putins neuer Gas-Trick: Geld ist Geld, egal wo es landet

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DimitroSevastopol (CC0), Pixabay

Russlands Präsident Wladimir Putin hat mal wieder kreativ nachgelegt: Ab sofort müssen ausländische Kunden nicht mehr zwingend auf ein Konto der Gasprombank einzahlen, wenn sie russisches Gas kaufen wollen. Laut einem neuen Dekret reicht es nun, das Geld auf das Konto einer „bevollmächtigten Bank“ zu überweisen. Wer diese Banken sind? Das verrät der Kreml natürlich nicht – aber seien wir ehrlich, wahrscheinlich sitzen sie irgendwo in der Grauzone zwischen „halb-legal“ und „bitte nicht genauer nachfragen“.

Ein Rubel-Rettungsversuch mit Umwegen

Zur Erinnerung: Im April 2022 hatte Putin ganz groß verkündet, dass westliche Kunden nur noch Gas bekommen, wenn sie brav auf ein Rubel-Konto der Gasprombank überweisen. Damit wollte er den Rubel stärken und zeigen, wer in Sachen Energiepolitik die Hosen anhat. Und das klang natürlich super einschüchternd – bis jetzt. Denn nach den US-Sanktionen gegen die Gasprombank ist diese Regel plötzlich nicht mehr ganz so praktisch. Kein Wunder also, dass Putin kurzerhand die Spielregeln ändert. Wer braucht schon Prinzipien, wenn der Rubel im freien Fall ist?

Pipeline-Gas: Die schwindende Cash-Cow

Inzwischen hat sich das Geschäft mit russischem Pipeline-Gas in der EU sowieso stark abgekühlt. Viele Länder haben sich Alternativen gesucht – außer, na ja, Ungarn und die Slowakei, die offenbar weiter am russischen Gashahn hängen wie ein Teenager an seinem Handy. Doch selbst dort machen die Sanktionen der USA den Zahlungsverkehr zunehmend kompliziert. Also lautet Putins neue Taktik: „Wenn der Kunde nicht zur Gasprombank kommt, kommen die Rubel eben woanders hin.“

Sanktionen? Welche Sanktionen?

Mit der Änderung hofft Russland, die Sanktionen zu umschiffen und weiter an Devisen zu kommen. Schließlich hat der Rubel in den letzten Wochen ordentlich an Wert verloren. Aber hey, was macht schon ein bisschen Wirtschaftskrise, wenn man im Dekrete-Erfinden Weltmeister ist?

Ob diese neueste Strategie tatsächlich funktioniert oder ob Putin am Ende selbst zur größten „bevollmächtigten Bank“ Russlands wird, bleibt abzuwarten. Fest steht: In Moskau wird das Motto „Flexibilität ist alles“ offenbar sehr wörtlich genommen.