Start International Putin aktualisiert Atomdoktrin: Jetzt noch flexibler einsetzbar

Putin aktualisiert Atomdoktrin: Jetzt noch flexibler einsetzbar

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Semppis (CC0), Pixabay

Der russische Präsident Wladimir Putin hat mal wieder ein Meisterwerk der Diplomatie abgeliefert: Heute unterzeichnete er die aktualisierte Atomdoktrin. Neu daran? Russland behält sich das Recht vor, bei einem konventionellen Raketenangriff, der mit Unterstützung einer Atommacht erfolgt, direkt mal zur nuklearen Keule zu greifen. Klingt nach einer fairen Reaktion, oder?

Die Doktrin legt außerdem fest, dass Russland jede Aggression eines Staates als Aggression der gesamten Koalition ansieht, der dieser Staat angehört. Also, falls die NATO mal wieder irgendwas macht, wird das gleich ein Fall für die Gesamtsolidarität russischer Sprengköpfe. Warum sich mit Details aufhalten, wenn man gleich das große Ganze ins Visier nehmen kann?

Dass Putin diese Änderung nicht erst jetzt, sondern bereits im Juni angeordnet hat, dürfte übrigens reiner Zufall sein. Damals überlegte der Westen ganz unverbindlich, ob man der Ukraine erlauben sollte, mit westlichen Waffen auch mal ein bisschen russisches Gebiet zu treffen. Ein Vorschlag, der Putin wohl nicht ganz so gut gefallen hat.

Und wie reagiert der Westen? US-Präsident Joe Biden hat sich gedacht: „Challenge accepted.“ Am Freitag gab er der Ukraine grünes Licht, um weitreichende Raketen einzusetzen. Es scheint, als würde das Ganze langsam zu einem Spiel werden: „Wer provoziert wen mehr, bevor jemand nervös den roten Knopf drückt?“

Aber hey, warum sollten wir uns Sorgen machen? Schließlich haben wir es hier mit hochgradig vernünftigen Staatsführern zu tun, die jederzeit genau wissen, was sie tun – zumindest aus ihrer eigenen Perspektive.