Es war nur eine Frage der Zeit, bis die ohnehin brüchige Ampelkoalition in Deutschland endgültig zerbrach. Doch die Enthüllungen, dass die FDP angeblich seit Monaten minutiös an einem „Drehbuch“ für das Ende der Koalition gearbeitet haben soll, setzen der ohnehin chaotischen Lage die Krone auf. Mit „Projekt D-Day“ soll das Ausstiegsmanöver sogar einen internen Codenamen gehabt haben. Klar, wenn man schon einen Koalitionsbruch plant, dann bitte mit Stil.
Politisches Theater oder ernsthafte Strategie?
Berichte der „Zeit“ und der „Süddeutschen Zeitung“ zeichnen ein Bild von geheimen Treffen, Szenarienplänen und einem wirtschaftspolitischen Konzept, das wohl so konfliktträchtig war, dass es fast wie eine Einladung zum Bruch wirkte. Während SPD und Grüne entrüstet den moralischen Untergang der FDP beklagen, bleibt die FDP weitgehend unkommentiert. Vielleicht war der Plan so gut, dass sie selbst überrascht sind, wie schlecht er aufgegangen ist.
Empörung aus der SPD: „Ein Drehbuch für die Republik?“
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch geißelte die Berichte als „politischen Betrug“ und forderte eine Entschuldigung – allerdings nicht von Christian Lindner. „Von ihm erwarte ich das nicht“, sagte Miersch mit einer Mischung aus Resignation und Sarkasmus. Stattdessen appellierte er an den Rest der FDP, einen Funken Ehre zu zeigen. Das klingt weniger nach politischer Analyse und mehr nach einem verzweifelten Versuch, den letzten Rest Anstand zu finden.
Arbeitsminister Hubertus Heil griff auf X (ehemals Twitter) zur Feder, um seiner Empörung freien Lauf zu lassen. Seine Einschätzung der FDP: „Verantwortung als Fremdwort, Bösartigkeit als Methode.“ Gesundheitsminister Karl Lauterbach sprach von einer „unfassbaren Enttäuschung“. Wenn ein Politiker „unfassbar“ sagt, weiß man, dass er sich doch irgendwie ziemlich sicher war, dass genau das passieren würde.
Die Grünen: Mit Häme und Unverständnis
Auch die Grünen schonten die FDP nicht. „Wenn man sich anschaut, wie präzise der Koalitionsbruch geplant war, erklärt das die schlechte Performance der letzten drei Jahre“, meinte Irene Mihalic. Subtil war die Kritik nicht, dafür aber mit einem klaren Seitenhieb verbunden: „Diese Truppe braucht wirklich niemand.“
Emily Büning von den Grünen fügte trocken hinzu: „Der Plan ist ja nicht ganz aufgegangen.“ Wenigstens ein bisschen Häme inmitten all der Empörung.
FDP: „Kein Kommentar“ ist auch eine Antwort
Die FDP reagierte größtenteils schweigend – ein politischer Move, der entweder auf kühle Berechnung oder komplettes Chaos hindeutet. Lindner ließ nur wissen, dass „Wirtschaftswende oder Koalitionsende“ die einzige Wahl gewesen sei. Man kann förmlich hören, wie die Wähler*innen sich bei dieser klaren Strategie den Kopf kratzen.
Fazit: Politisches Kabarett auf höchstem Niveau
Das Drama um das Ende der Ampelkoalition könnte direkt aus einer Polit-Satire stammen. Intrigen, geplatzte Träume und die große Frage, wer hier eigentlich wen ausgetrickst hat. Am Ende bleibt jedoch ein schaler Nachgeschmack: Das politische Theater mag unterhaltsam sein, doch die Zuschauer – sprich die Wähler*innen – stehen vor einer Bühne, die immer mehr zur Farce wird.