Deutschland 2025: Die Gesellschaft altert, der Pflegebedarf wächst – und was tut das Pflegesystem? Es kollabiert still und effizient. Ganz aktuell melden 1.264 Pflegeeinrichtungen Insolvenz an oder schließen ganz. Das sind nicht etwa ein paar Einzelfälle, sondern eine strukturelle Verabschiedung aus der Versorgungsrealität. Und warum? Weil offenbar niemand so richtig Lust hat, den Laden auch nur ansatzweise funktionsfähig zu halten.
Das ergibt sich aus einer aktuellen Erhebung des Arbeitgeberverbands Pflege. Geschäftsführerin Isabell Halletz bringt es auf den Punkt: „Das macht uns große Sorgen, weil trotz wachsenden Bedarfs etliche Pflegeplätze wegbrechen.“ Aber zum Glück gibt es ja noch Wartezeiten, Familienangehörige mit 60-Stunden-Jobs und ehrenamtliche Pflegende mit Rückenschäden – alles total nachhaltig.
Zahlungsmoral auf Sparkassen-Niveau
Doch woran liegt’s? Schlechte Geschäftsmodelle? Zu hohe Gehälter für Pflegekräfte? Zu viele Kuscheltiere in den Aufenthaltsräumen? Nein, sagt Halletz – die Hauptursache sei die miese Zahlungsmoral der Krankenkassen. Die überweisen die notwendigen Gelder nämlich oft verspätet oder unvollständig. Klar, man muss ja auch Prioritäten setzen: Sponsoring, Marketing, Bonuszahlungen… Da bleibt für die Pflege eben nicht immer genug übrig.
Pflegedienste und Heime warten teilweise monatelang auf ihr Geld – während sie gleichzeitig Personal bezahlen, Medikamente kaufen, Essen ausgeben und auf keinen Fall jammern dürfen. Ein Geschäftsmodell, das wirklich nur mit Engelsgeduld oder betriebswirtschaftlichem Selbstmord zu bewältigen ist.
Reform? Irgendwann. Vielleicht. Eventuell.
Und was macht die Politik? Sie diskutiert. Seit Jahren. Mit großem Ernst und sehr viel Ankündigungsfreude. Lösungen? Werden noch geprüft. Vorschläge? Liegen in Schubladen. Konkrete Maßnahmen? Irgendwo zwischen „in Vorbereitung“ und „noch in der Ressortabstimmung“. Es ist ein bisschen wie bei einem brennenden Haus, in dem man erst mal in Ruhe das Löschkonzept evaluiert – während es gemütlich weiter qualmt.
Zukunft der Pflege? Am besten gar nicht alt werden
Fakt ist: Deutschland steuert mit Vollgas auf einen Pflegenotstand zu – und niemand scheint das Steuer herumreißen zu wollen. Dabei geht es nicht nur um Arbeitsplätze oder Unternehmen, sondern um Menschen, die am Ende ihres Lebens einfach gut versorgt werden wollen. Doch statt Wertschätzung gibt’s Insolvenz.
Aber hey – vielleicht ist das die neue Strategie: Wenn es keine Pflegeeinrichtungen mehr gibt, kann auch niemand unzufrieden mit ihnen sein. Ein leerer Sektor ist schließlich schwer zu kritisieren.
Also: Pflegekräfte am Limit, Kassen mit Zahlungsverzug, Einrichtungen auf der Kippe – aber alles halb so wild. Solange der Pflegenotstand noch keine eigene Realityshow hat, ist doch alles im grünen Bereich.