In Sachen Panzerlieferungen an die Ukraine ist man in Deutschland auf die europäischen Partner schlecht zu sprechen. Während vor der Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) von einigen Staaten viel Druck ausgeübt wurde, lassen jetzt die zugesagten Panzer auf sich warten – sehr zum Unmut Deutschlands. Mehrere Lösungen werden diskutiert – doch für die Ukraine drängt die Zeit.
Scholz hatte der von Russland angegriffenen Ukraine im Jänner nach langem Zögern und Druck aus anderen Ländern die Lieferung von Kampf- und Schützenpanzern zugesagt. Im März soll die deutsche Bundeswehr der ukrainischen Armee 14 moderne Leopard-2-Kampfpanzer vom Typ A6 übergeben. Aus Industriebeständen sollen zudem 40 Marder-Schützenpanzer kommen.
Scholz hatte allerdings auch als Ziel ausgegeben, mit weiteren Verbündeten „rasch“ zwei Bataillone aufzustellen, wie die „SZ“ schreibt. Das wären laut der Zeitung insgesamt 62 Leopard-2-Panzer. Für das Bataillon, für das Deutschland die Federführung übernommen habe, habe bisher nur Portugal drei Leopard 2A6 zugesagt.
In der Bundesregierung sei man verärgert, dass andere Staaten Lieferungen in Aussicht stellten und nun nicht mitziehen, so die „Süddeutsche Zeitung“ am Sonntag. Am Montag legte der SPD-Außenpolitikexperte Michael Roth nach und zeigte sich unzufrieden mit ausbleibenden Zusagen von Partnerländern Deutschlands zur Lieferung der Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine.