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Kleine Unternehmen zittern vor Trump’s zweiter Amtszeit: Zwischen Hoffen, Bangen und der großen Portion Unsicherheit

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MIH83 (CC0), Pixabay

„Einfach pure Unsicherheit.“ Mit diesen Worten fasst Michael Prieto, Eigentümer von Barrel-Art, die Gefühlslage vieler Kleinunternehmer vor der zweiten Amtszeit von Donald Trump zusammen. Während der neue alte Präsident sich auf seinen Triumph im Oval Office vorbereitet, haben Unternehmer wie Prieto eine ganz andere Sorge: Was zur Hölle kommt als Nächstes?

Barrel-Art, ein familiengeführter Betrieb aus Virginia, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Möbel und Barzubehör aus Whiskey- und Weinfässern herzustellen. Drei US-Präsidentschaftswahlen hat das Unternehmen schon überstanden, aber diesmal fühlt sich alles irgendwie anders an – vielleicht liegt es daran, dass Trumps Wahlkampf diesmal noch mehr Versprechen und größenwahnsinnige Pläne hervorgebracht hat als zuvor.

Die Freude über „Made in America“ – aber bitte keine Zölle!

Prieto hofft auf neue Möglichkeiten durch Trumps patriotische „Made in America“-Agenda. Gleichzeitig fürchtet er aber, dass der Präsident durch seine berüchtigten Zollpolitik-Spielchen die Materialkosten für seine Fässer explodieren lassen könnte. „Ich will ja optimistisch sein, aber…“, sagt Prieto und beißt sich auf die Lippen. Wir verstehen dich, Michael. Optimismus ist halt schwer, wenn man ständig Angst vor dem nächsten Handelskrieg haben muss.

Lean and Mean: Überstunden für den Chef

Wie viele andere Kleinunternehmer fährt auch Barrel-Art mit knapper Besetzung. Inflation drückt auf die Margen, und Prieto rackert sich mit Überstunden ab, während Kunden wegen steigender Preise ihre Ausgaben kürzen. „Unsere Produkte sind keine Notwendigkeit,“ klagt Prieto. Ach, das wissen wir doch, Michael – wer braucht schon handgemachte Whiskeyfass-Möbel, wenn das Haushaltsgeld für Miete und Brot draufgeht?

Tarife und Steuern: Die große Fragezeichen-Show

Auch Clifton Broumand, Gründer des Unternehmens Man & Machine, das wasserfeste Tastaturen für den medizinischen Bereich herstellt, rechnet mit Turbulenzen. Seine Lösung? „Wenn ich warte, verliere ich.“ Deshalb bunkert er jetzt Vorräte, als würde morgen die Apokalypse ausbrechen. Wer könnte es ihm verübeln? Tarife und Steuern sind schließlich Trump’s Lieblingsspielzeuge, die jederzeit eingesetzt werden können, um alles auf den Kopf zu stellen.

„Man muss mit den Karten spielen, die man hat.“

JD Opel, Besitzer eines Haarstudios in Indiana, versucht sich derweil im Krisenmanagement mit Poker-Metaphern. „Trump ist mein Präsident, also muss ich hoffen, dass er mir hilft, auch wenn ich seine Politik nicht mag.“ Opel fürchtet, dass die steigenden Preise für Haarprodukte irgendwann auch seine Kunden treffen werden. Sein Fazit? „Friseursalons sind rezessionssicher.“ Na dann, JD, hoffen wir mal, dass deine Kunden sich auch noch einen Haarschnitt leisten können, wenn der nächste Zollhammer fällt.

Expansion trotz Unsicherheit?

Währenddessen ist Jeff Wood von Coldwater Capital der personifizierte Optimismus. Sein Geschäft mit Express-Autowaschanlagen boomt – zumindest wenn die Zinsen nicht weiter steigen. Doch jetzt, wo Trump wieder am Steuer sitzt, rechnet er fest mit neuen Steuervorteilen. „Trump’s Steuersenkungen haben uns damals richtig Aufwind gegeben.“ Na klar, warum nicht gleich noch ein paar neue Car Washes aus dem Boden stampfen? Das Geld fließt ja schließlich wie Wasser.

Von Drag Shows und Bürgerrechten

In einer ganz anderen Ecke der Geschäftswelt bangt Marc Marcuse, Inhaber der Talentagentur Reel Management, um seine Einnahmen. Sein Bestseller? Drag Queens von RuPaul’s Drag Race, die landesweit für Unterhaltung und Diversity sorgen. Doch Marcuse fürchtet, dass die konservativen Angriffe auf LGBTQ+-Rechte und Diversity-Programme unter Trump eskalieren könnten. „Hass ist schwer zu ertragen – noch schwerer, wenn er dein Einkommen zerstört.“ Willkommen in der neuen Realität, Marc.

Fazit: Unsicherheit regiert

Während Trump sich mit großen Worten auf seine zweite Amtszeit vorbereitet, bleibt den Kleinunternehmern vor allem eines: pure Unsicherheit. Die Hoffnung auf Wachstum und die Angst vor neuen wirtschaftlichen Stolpersteinen halten sich die Waage. Eins ist sicher: Die nächsten vier Jahre werden alles, nur nicht langweilig. Also schnallt euch an, Unternehmer – es wird eine wilde Fahrt!