Start News Hamburg sucht den perfekten Wahltermin – und verirrt sich dabei

Hamburg sucht den perfekten Wahltermin – und verirrt sich dabei

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jorono (CC0), Pixabay

Der Verfassungsausschuss der Hamburger Bürgerschaft hat heute die fast übermenschliche Aufgabe, über einen Wahltermin zu entscheiden – eine Angelegenheit, die ja bekanntlich von galaktischer Bedeutung für das Überleben des Universums ist. Ursprünglich war der 2. März für die Bürgerschaftswahl vorgesehen, aber ach, das Schicksal meinte es anders: Mit dem Zusammenbruch der Ampel-Koalition im Bund (Überraschung!) steht eine Bundestagswahl nur eine Woche vorher ins Haus. Wie unverschämt!

Natürlich haben CDU, Linke und FDP in Hamburg nichts Besseres zu tun, als diesen Zufall zu nutzen und zu fordern, beide Wahlen am selben Tag abzuhalten. Ihre Argumente? Eine höhere Wahlbeteiligung, geringere Kosten und weniger Chaos bei der Organisation. Wie praktisch – oder einfach nur ein cleverer Trick, um die eigene Wählerschaft nicht aus der Winterdepression zu reißen und sie gleich doppelt an die Urne zu locken?

Der Hamburger Senat, immer bemüht, sich als rationaler Vermittler zu präsentieren, hat sich „offen für die Debatte“ gezeigt, aber natürlich nicht ohne den obligatorischen Zeigefinger zu heben: Ein vorgezogener Wahltermin könnte juristisch angreifbar sein. Und wir alle wissen, wie sehr Hamburg Anfechtungen liebt – nichts macht den Tag spannender als eine Wahl, die monatelang in der Schwebe hängt, während Anwälte ihre Messer wetzen.

Also, was macht Hamburg nun? Zwei Wahltermine und das Risiko, dass die Wahlbeteiligung beim zweiten Mal durch den Keller fällt? Oder ein Supersonntag, der organisatorisch so chaotisch wird, dass sogar der berühmte Hamburger Schmuddelregen einen geordneten Eindruck hinterlässt? Egal, wie sie sich entscheiden, eines ist sicher: Die Debatte wird länger dauern als die eigentliche Wahl.