Es ist mal wieder soweit: Die Grünen bereiten sich auf die vorgezogene Bundestagswahl vor – und wenn es nach ihnen geht, soll das diesmal alles ein bisschen flotter gehen. „Kürzer und prägnanter“ lautet das neue Zauberwort, wenn es um das Wahlprogramm geht. Die letzte Ausgabe im Jahr 2021 war mit 270 Seiten offenbar so umfangreich, dass es selbst eingefleischten Grünen-Wählern schwerfiel, bis zum Ende wach zu bleiben.
Aber keine Sorge, diesmal soll alles besser werden. Die Grünen wollen das Programm schon am 26. Januar verabschieden – und zwar bei einer eintägigen Bundesdelegiertenkonferenz. Ein Tag für eine ganze Parteiagenda? Man könnte fast glauben, sie hätten die politische Effizienz neu erfunden.
Wahlprogramm à la Twitter?
Es klingt fast, als hätten die Grünen sich entschieden, ihr Wahlprogramm im Twitter-Format zu schreiben: maximal 280 Zeichen, dafür aber mit jeder Menge Emoticons. Und mal ehrlich, wer hat heutzutage noch die Geduld, sich durch ein politisches Manifest zu kämpfen, das dicker ist als ein durchschnittlicher Fantasy-Roman?
Das neue Motto lautet offenbar: Weniger ist mehr. Aber wenn man bedenkt, dass es in der Politik selten um klare und einfache Antworten geht, bleibt abzuwarten, wie viel Substanz das „prägnante“ Programm am Ende noch hat. Wer braucht schon Details zu Klimapolitik, sozialer Gerechtigkeit oder Außenpolitik, wenn man alles in hübschen, wohlklingenden Slogans verpacken kann?
Ein Tag für die Zukunft Deutschlands
Die Grünen haben sich dazu entschlossen, das Wahlprogramm bei einem eintägigen Parteitag in Wiesbaden zu beschließen. Das klingt fast, als ob man sich in einem Konferenzraum trifft, schnell ein paar Punkte abhakt und danach gemeinsam zum Mittagessen geht. Immerhin: Der Zeitplan ist ambitioniert, und ambitionierte Ziele sind ja bekanntlich eine Stärke der Grünen – zumindest auf dem Papier.
Man stelle sich vor, wie die Delegierten mit rauchenden Köpfen über Formulierungen brüten, während die Uhr tickt. „Können wir diesen Absatz noch kürzen? Wie wäre es mit einer knackigen Metapher statt konkreter Maßnahmen?“ Am Ende soll es wohl darauf hinauslaufen, dass jeder Punkt mit einem „Wir kümmern uns drum“ abgeschlossen wird.
270 Seiten? Zuletzt ein echtes Schwergewicht
Zur Erinnerung: Das Wahlprogramm der Grünen für die Bundestagswahl 2021 war ein echter Wälzer. 270 Seiten voller Visionen, Ideen und Pläne – aber auch voller Text, den wahrscheinlich nur eine Handvoll Menschen wirklich komplett gelesen haben. Das war weniger ein Wahlprogramm und mehr ein Bestseller in der Kategorie „Politische Lektüre zum Einschlafen“.
Diesmal wird es anders, versprechen sie. Kurz, prägnant, auf den Punkt. Doch die große Frage bleibt: Wird der Wähler am Ende genug Informationen haben, um zu wissen, was ihn bei einer Stimme für die Grünen erwartet? Oder ist es eher wie ein politisches Blind Date, bei dem man hofft, dass der charmante erste Eindruck am Ende hält, was er verspricht?
Fazit: Weniger Programm, mehr Spannung
Die Grünen setzen bei der kommenden Bundestagswahl also auf Effizienz und Kürze. Ob das Programm dadurch wirklich prägnanter oder einfach nur oberflächlicher wird, bleibt abzuwarten. Aber hey, wer braucht schon lange Texte und komplexe Inhalte, wenn man mit knackigen Schlagworten und einem frisch gebrühten Bio-Kaffee in der Hand überzeugen kann? Spannung garantiert.