Start Poland Deutschland schickt Patriots nach Polen: Der große Bruder hilft wieder aus

Deutschland schickt Patriots nach Polen: Der große Bruder hilft wieder aus

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kaboompics (CC0), Pixabay

Deutschland hat sich mal wieder als der hilfsbereite Nachbar präsentiert und der NATO angeboten, Patriot-Flugabwehrsysteme nach Polen zu schicken. Verteidigungsminister Boris Pistorius verkündete stolz, dass diese Maßnahme den Schutz eines logistischen Knotenpunkts gewährleisten soll, der für die Lieferung von Waffen, Munition und Fahrzeugen an die Ukraine unverzichtbar ist. Schließlich will man ja sicherstellen, dass die militärischen Nachschublieferungen pünktlich und ungestört über die Bühne gehen – wie eine Amazon-Prime-Bestellung, nur mit Panzern.

Schutzschild oder PR-Kampagne?

Nebenbei soll die Aktion auch dem Schutz des NATO-Luftraums dienen. Ein nobles Ziel, das sich hervorragend für die Presse eignet. „Gemeinsam mit Polen“ will man also dafür sorgen, dass der Himmel über Europa sicher bleibt – oder zumindest über diesem einen logistischen Hotspot. Die Tatsache, dass die Patriot-Systeme „bis zu sechs Monate“ in Polen bleiben dürfen, klingt fast, als würde Deutschland ein verlängertes Urlaubsvisum für seine Militärausrüstung ausstellen. Schließlich könnte das polnische Militär ja in der Zwischenzeit selbst auf die Idee kommen, ein paar dieser Systeme anzuschaffen.

Eine Geste der Solidarität oder ein notwendiger Pflichtbesuch?

Dass Deutschland dieses Angebot macht, ist natürlich ein Zeichen der Solidarität. Oder, wie Kritiker es sehen könnten, ein weiterer Versuch, sich in der NATO als zuverlässiger Partner zu präsentieren – mit Betonung auf „versuchen“. Immerhin bleibt der Transport der Patriots eine logistische Meisterleistung, die bestimmt niemand als reine Symbolpolitik missverstehen wird.

Und die Bilanz?

Am Ende haben die Patrioten – Verzeihung, Patriot-Systeme – die Gelegenheit, in Polen zu beweisen, was sie können. Ob das nun ein weiterer Schritt zur europäischen Sicherheit ist oder ein strategisches Schaulaufen für den militärischen Showroom, bleibt Ansichtssache. Aber eines ist sicher: Die deutschen Systeme machen sich für sechs Monate nützlich, und danach dürfen wir alle gespannt sein, welcher Nachbar als Nächstes einen freundlichen Besuch bekommt.