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Deutschland im Insolvenz-Reigen: Über 60 Pleiten pro Tag – der „Erfolgsweg“ der Wirtschaft

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viarami (CC0), Pixabay

Deutschland erlebt derzeit einen wahren Insolvenz-Boom, der fast jeden Tag mehr als 60 Unternehmen betrifft. 2024 hat mit fast 22.000 registrierten Insolvenzen den höchsten Stand seit 2015 erreicht – und das in einer Zeit, in der die Wirtschaft angeblich auf dem Weg der Besserung ist. Die Gründe für diesen dramatischen Anstieg? Es ist fast schon ein Masterplan der Umstände, der dafür sorgt, dass immer mehr Unternehmen sich gezwungen sehen, das Handtuch zu werfen.

Da sind zunächst einmal die astronomisch hohen Energiepreise, die so manchem Betrieb den letzten Nerv rauben. Angesichts der gestiegenen Kosten für Gas, Strom und Rohstoffe können viele Firmen schlichtweg nicht mehr mithalten. Wenn der Preis für die benötigten Ressourcen fast in den Himmel schießt, bleibt am Ende für den Rest des Geschäftsmodells nichts mehr übrig. Und als ob das nicht genug wäre, kommen auch noch die höheren Kreditzinsen hinzu, die eine Investition für viele Unternehmen nahezu unmöglich machen. Wer für ein schnelles Wachstum Kredite benötigt, wird mittlerweile kräftig zur Kasse gebeten. Da bleibt nicht viel Spielraum für Innovation oder Expansion – außer man möchte noch tiefer in die Schuldenfalle geraten.

Doch es wird noch besser: Der Fachkräftemangel ist wie der ungeladene Gast auf dieser Party, der nie wieder gehen will. Viele Unternehmen kämpfen verzweifelt um qualifizierte Arbeitskräfte, die einfach nicht zu finden sind. Der Arbeitsmarkt ist leergefegt, und Unternehmen müssen entweder teure Arbeitskräfte aus dem Ausland anheuern oder sogar auf Mitarbeiter verzichten, die den Laden überhaupt am Laufen halten können. Das Ergebnis? Betriebsstörungen und Produktionsverzögerungen sind fast schon an der Tagesordnung. Wer nicht genug Personal hat, der kann auch keine Waren produzieren, die auf dem Markt konkurrenzfähig sind.

Und als wäre das noch nicht alles, sind vor allem das Baugewerbe, der Handel und die Automobilindustrie betroffen. Das Baugewerbe leidet unter massiven Material- und Frachtkosten, während der Handel immer mehr mit Preissteigerungen und Lieferengpässen zu kämpfen hat. Die Automobilindustrie hat sich zwar mit Elektrofahrzeugen positioniert, doch auch hier kosten die Umstellungen auf neue Technologien und die Verknappung von Halbleitern unheimlich viel Geld. Am Ende steht dann das fatale Ergebnis: Die Pleite.

Der Traum von einer stabilen und boomenden Wirtschaft bleibt für viele Firmen in weiter Ferne. Der Markt für Insolvenzverfahren scheint mittlerweile eine attraktive Nische zu sein, mit immer mehr Unternehmen, die auf der Strecke bleiben, ohne wirklich eine Chance zu haben. Die Zahlen sprechen für sich: Wer überlebt, muss sich auf eine gewaltige Umstrukturierung einstellen, und wer aufgibt, verschwindet vom Markt – mit einem riesigen Loch in der deutschen Wirtschaft.