Start News CoV-Förderungen für „Chalet N“: Rene Benko im Fokus der WKStA

CoV-Förderungen für „Chalet N“: Rene Benko im Fokus der WKStA

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geralt (CC0), Pixabay

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) nimmt erneut den österreichischen Immobilien-Tycoon Rene Benko ins Visier. Dieses Mal geht es um den Verdacht, dass der milliardenschwere Geschäftsmann während der Corona-Pandemie staatliche CoV-Hilfen in Höhe von 1,2 Millionen Euro für sein Luxusdomizil „Chalet N“ in Lech am Arlberg möglicherweise zu Unrecht kassiert hat.

Was ist die WKStA?

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (kurz: WKStA) ist eine spezialisierte Behörde in Österreich, die sich auf die Verfolgung von wirtschaftlichen Straftaten wie Betrug, Untreue und Geldwäsche sowie auf Korruption konzentriert. Sie wird aktiv, wenn es um komplexe Fälle geht, die oft prominente Personen, große Unternehmen oder hohe Summen betreffen. In Benkos Fall untersucht die WKStA nun, ob staatliche Fördermittel missbräuchlich verwendet wurden.

Der Fall „Chalet N“: Luxushotel oder Privatresidenz?

Das „Chalet N“ wird offiziell als Luxushotel geführt. Doch die WKStA vermutet, dass es während der Pandemie hauptsächlich als privates Urlaubsdomizil für Benko, seine Familie und seine Geschäftspartner genutzt wurde – und das auf Kosten der Steuerzahler. Die staatlichen CoV-Förderungen waren eigentlich dafür gedacht, Hotelbetriebe zu unterstützen, die während der Pandemie Umsatzeinbußen hinnehmen mussten. Doch wenn ein „Hotel“ in Wahrheit kaum Gäste empfängt, sondern als Privatresidenz dient, stellt sich die Frage, ob die Förderungen rechtmäßig sind.

Laut Berichten des Ö1-Mittagsjournals wurde das Chalet während des Lockdowns auch als Treffpunkt für Investoren genutzt, um frische Geldgeber für Benkos kriselnde Unternehmensgruppe Signa zu gewinnen. Zu den Gästen sollen prominente Investoren aus Saudi-Arabien, der Schweiz und der Ukraine gehört haben. Ironischerweise war es Benko selbst, der laut der grünen Abgeordneten Nina Tomaselli „wohl sein bester Gast“ war.

Der Vorwurf: Betrug und Förderungsmissbrauch

Die WKStA ermittelt nun wegen des Verdachts auf Förderungsmissbrauch, schweren Betrug und Bestimmung zur Untreue. Der Verdacht liegt nahe, dass die CoV-Gelder nicht für den eigentlichen Zweck – den Erhalt des Hotelbetriebs – verwendet wurden, sondern für die private Lebensführung Benkos, seine Familie und Geschäftspartner. Auch andere Unternehmen seiner Signa-Gruppe könnten von diesen Förderungen profitiert haben, was ebenfalls unzulässig wäre.

Kritik an Benko: „Privater Lockdown-Luxus“

Die grüne Abgeordnete Nina Tomaselli zeigte sich wenig überrascht: „Wir konnten schon vor anderthalb Jahren durch zahlreiche Quellen belegen, dass das Chalet N eher als privates Feriendomizil für Benko und seine Gäste genutzt wurde. Trotzdem kassierte er Millionen an Wirtschaftshilfen.“ Tomaselli sprach von einem „privaten Lockdown-Luxus“ und forderte, dass diese Vorwürfe lückenlos aufgeklärt werden.

Fazit: Fragen über Förderungen und Verantwortung

Der Fall wirft nicht nur ein schlechtes Licht auf Rene Benko, sondern auch auf den Umgang mit staatlichen Fördermitteln während der Pandemie. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, wäre dies ein besonders prominentes Beispiel für die missbräuchliche Verwendung von CoV-Hilfen – auf Kosten der Steuerzahler. Die Ermittlungen der WKStA werden zeigen, ob das „Chalet N“ tatsächlich als Hotel geführt wurde oder eher als luxuriöser Rückzugsort für einen Milliardär, der sich von der Pandemie wohl nicht ganz so einschränken ließ wie der Rest der Bevölkerung.