Start News Bulgarien: Politischer Zirkus als Koalition getarnt

Bulgarien: Politischer Zirkus als Koalition getarnt

0
Kaufdex (CC0), Pixabay

Willkommen zur neuesten Staffel des politischen Dramas aus Bulgarien! Nach zweieinhalb Monaten Verhandlungen, Intrigen und wohl reichlich Kopfschütteln präsentiert uns das Land eine Regierungskonstellation, die wohl mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Der Wahlsieger, das prowestliche Mitte-Rechts-Bündnis Gerb-SDS, hat sich mit den prorussischen Sozialisten (BSP-OL) und den systemkritischen Populisten von ITN zusammengetan. Wenn das nicht nach einem harmonischen Arbeitsklima klingt, was dann?

Von Westen, Osten und irgendwo dazwischen

Die Koalition vereint alles, was man sich in einer Regierung wünschen könnte – vorausgesetzt, man ist Fan von ideologischen Achterbahnfahrten. Auf der einen Seite Gerb-SDS, die gerne den Westen umarmen, auf der anderen Seite die BSP-OL, die sich offensichtlich noch immer heimlich nach Moskau sehnt. Und dann gibt es da noch ITN, die systemkritischen Populisten, die vermutlich einfach nur froh sind, endlich an den Schalthebeln der Macht zu sitzen – egal, mit wem.

Ein Meisterwerk der politischen Mathematik

Und falls das Chaos noch nicht ausreicht, hat die Minderheitsregierung die Unterstützung der Türkenpartei DPS sicher, die wie immer bereit ist, die entscheidenden Stimmen beizusteuern. Natürlich alles im Namen der Stabilität und des Wohlstands – oder zumindest der eigenen Interessen. Ministerpräsident Rossen Scheljaskow (Gerb) verteidigt das Bündnis als notwendig, um Bulgarien aus der politischen Krise zu führen. Denn nichts sagt „Krisenbewältigung“ wie ein Bündnis aus gegensätzlichen Parteien, die sich vermutlich nicht einmal darauf einigen können, welche Kaffeesorte im Parlament serviert werden soll.

Bulgarien: Politische Krise oder neue Normalität?

Man könnte meinen, Bulgarien hätte nach Jahren politischer Instabilität die perfekte Lösung gefunden: eine Regierung, die so widersprüchlich ist, dass sie unmöglich funktionieren kann – und genau deshalb vielleicht länger hält als erwartet. Schließlich gibt es keinen besseren Weg, das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen, als sie mit einer Koalition zu überraschen, die ungefähr so kompatibel ist wie Wasser und Öl.

Ob diese Regierung Bulgarien wirklich aus der Krise führen kann, bleibt abzuwarten. Fest steht nur eines: Die politische Landschaft Bulgariens bleibt das lebendigste Theater Europas – Eintritt frei, Popcorn empfohlen.