Es klingt fast wie ein Casting-Show-Konzept: „Bambergs Next Top Containerstandort“. Nachdem das erste bayerische Ankerzentrum 2018 in Bamberg eröffnet wurde, war die Stadt jahrelang Gastgeber für mehr als 1.000 Geflüchtete – eine Zahl, die ungefähr so beliebt war wie eine Dauerbaustelle vor der eigenen Haustür. Aber keine Sorge, liebe Anwohner: Das Ankerzentrum soll bis Ende 2025 aufgelöst werden. Der Haken? Die Geflüchteten bleiben in Bamberg. Man verteilt sie nur netterweise auf das gesamte Stadtgebiet – und natürlich in schicken Containersiedlungen.
26 Container-Standorte zur Auswahl: Der soziale Strukturplan weiß, wie viel Ihr Viertel verträgt
Bambergs Sozialstrukturplan ist wie ein seismografisches Wunderwerk der Stadtplanung: Er weiß genau, wie viele Geflüchtete sozialverträglich in welchem Stadtteil untergebracht werden können, bevor die Stimmung kippt. Und siehe da – ganze 26 städtische Flächen hat man für die neuen Containersiedlungen im Angebot. Wobei „Angebot“ vielleicht nicht ganz das richtige Wort ist, denn die Begeisterung der Bürgervereine ist ungefähr so groß wie die Freude über einen ungebetenen Partycrasher.
Bürgerbeteiligung – aber bitte flott und ohne NIMBY-Haltung
Die Bürgervereine dürfen jetzt bis zum 8. Januar 2025 Vorschläge und Einwände einreichen. Klingt doch fair, oder? Schließlich ist Bürgerbeteiligung wichtig. Doch Überraschung: Keiner will die Containersiedlungen im eigenen Stadtteil haben. Was für ein unerwarteter Plot-Twist! Wo ist die Solidarität, wenn man sie mal braucht? Aber hey, es bleibt spannend: Denn sobald alle „Not in My Backyard“-Einwände (NIMBY) gesammelt sind, wird der Stadtrat darüber abstimmen.
Aber keine Panik: Die Zeit drängt nur ein bisschen. Für die Planung und Errichtung solcher Containersiedlungen braucht es laut Stadt nur rund sieben Monate. Das gibt allen Beteiligten doch reichlich Gelegenheit, mit voller Hingabe über die optimale Platzierung zu diskutieren – während die Uhr tickt.
Schule, Kita, Arzt? Ein Rundum-sorglos-Paket muss her
Natürlich geht es nicht nur um die Containersiedlungen selbst. Man muss sich auch um die Integration kümmern. Das bedeutet: neue Kindergartenplätze, Schulplätze, Sprachkurse, Gesundheitsversorgung und mehr. Denn wenn schon, denn schon! Und damit das alles reibungslos klappt, sucht man neben den physischen Standorten auch noch nach Ehrenamtlichen und weiteren Unterstützungsangeboten. Wer also noch Freizeit hat: Herzlichen Glückwunsch, Sie könnten bald gebraucht werden!
Online meckern leicht gemacht
Für all diejenigen, die ihre Einwände lieber digital loswerden wollen, hat die Stadt eine Internetplattform eingerichtet. Hier können Bürgerinnen und Bürger bequem vom Sofa aus anmerken, warum ihr Stadtteil absolut ungeeignet für eine Containersiedlung ist. Denn was wäre Bürgerbeteiligung im Jahr 2024 ohne eine ordentliche Portion Online-Beschwerden?
Stadtrat entscheidet – aber erst nach Abstimmung mit dem Innenministerium
Der Stadtrat wird dann im ersten Quartal 2025 die endgültigen Standorte für die Containersiedlungen festlegen. Bis dahin möchte man noch genaue Absprachen mit dem bayerischen Innenministerium treffen. Schließlich will Bamberg endlich Klarheit über den Zeitplan zur Schließung des Ankerzentrums.
Aber keine Sorge, die Stadt bleibt ihrer Verpflichtung treu: Nach dem Königsberger Schlüssel muss Bamberg genau 6,8 % der Geflüchteten in Oberfranken aufnehmen. Ob diese Prozentsätze die Herzen der Bamberger Bürger schneller schlagen lassen, bleibt abzuwarten.