Es ist wirklich bewundernswert – oder eher besorgniserregend –, wie der deutsche Staat es immer wieder schafft, das Kunststück zu vollbringen, mehr Geld auszugeben, als er eigentlich hat. Trotz Rekordeinnahmen von über zwei Billionen Euro im vergangenen Jahr klafft in den öffentlichen Kassen ein Defizit von fast 119 Milliarden Euro. Und als wäre das nicht schon genug, ist diese Neuverschuldung sogar um 15 Milliarden Euro höher als im Vorjahr. Ein finanzieller Drahtseilakt, bei dem der Steuerzahler als Sicherheitsnetz dient.
Man könnte sich fragen: Wo genau ist all dieses Geld eigentlich hin? Schließlich wurde Deutschland nicht plötzlich in eine goldene Zukunft katapultiert. Die Infrastruktur bröckelt weiterhin, Schulen sind marode, das Gesundheitssystem klagt über Unterfinanzierung, und von einer spürbaren Steuererleichterung für Bürger oder Unternehmen kann man nur träumen. Stattdessen steigen die Lebenshaltungskosten, die Sozialabgaben und – natürlich – die Schulden.
Doch keine Sorge: Das Mantra der Politik bleibt unverändert. Man müsse „mehr investieren“, „wichtige Zukunftsprojekte finanzieren“ und „die Bürger entlasten“ – natürlich mit neuen Steuern, Abgaben und kreativen Ideen, um noch tiefer in die Taschen der arbeitenden Bevölkerung zu greifen. Wer jetzt denkt, dass angesichts solcher Zahlen eine Kurskorrektur in Sicht ist, dürfte enttäuscht werden. Stattdessen wird fleißig weiter darüber diskutiert, wo man noch mehr Geld ausgeben kann – sei es für Bürokratie, Subventionen oder Rettungspakete für Unternehmen, die ohne staatliche Hilfe gar nicht existieren könnten.
Während der Staat scheinbar grenzenlos Schulden machen kann, wird den Bürgern natürlich immer wieder eingebläut, dass man doch bitte sparen solle – für die eigene Altersvorsorge, für die Energiewende oder für den Klimaschutz. Der normale Haushalt müsse schließlich mit seinem Budget auskommen, aber für den Staat gelten offenbar andere Regeln.
Doch wer weiß – vielleicht gibt es irgendwann eine bahnbrechende Lösung für dieses Finanzchaos. Vielleicht eine neue Steuer auf Luft, oder eine Abgabe für das Betreten öffentlicher Straßen? Die Kreativität der Politik in Sachen Geldbeschaffung kennt schließlich keine Grenzen. Aber eines ist sicher: Am Ende wird wieder der Bürger zur Kasse gebeten.