Donald Trump, der künftige US-Präsident und unangefochtener Meister des großen Auftritts, hat wieder einmal für Gesprächsstoff gesorgt. Seine neueste Forderung: Die NATO-Staaten sollen ihre Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) anheben. Eine Zahl, die klingt, als hätte Trump sie spontan in einer Runde Monopoly gezogen. Doch die Reaktionen zeigen: Nicht alle teilen seine Begeisterung für diesen Rüstungs-Jackpot.
Fünf Prozent? Warum nicht gleich 50?
Während viele Länder bereits damit kämpfen, die Zwei-Prozent-Marke zu erreichen, wirft Trump einfach mal fünf Prozent in den Raum – vermutlich in der Hoffnung, dass das klingt wie ein großzügiges Sonderangebot. Denn wer braucht schon Schulen, Krankenhäuser oder funktionierende Infrastruktur, wenn man dafür mehr Panzer und Raketen haben kann? Schließlich gilt: Mehr Waffen, mehr Sicherheit – oder etwa nicht?
„Völliger Irrsinn“ trifft auf „verhandlungsbereit“
Der SPD-Außenexperte Ralf Stegner nannte Trumps Forderung kurzerhand „völligen Irrsinn“. Ein bisschen schockiert, ein bisschen amüsiert – wie man eben reagiert, wenn jemand vorschlägt, das Haushaltsbudget in die nächste Dimension zu katapultieren. Die Welt brauche weniger Waffen, so Stegner, nicht mehr. Naiv? Vielleicht. Aber irgendwie auch charmant in einer Zeit, in der „mehr“ offenbar das neue „besser“ ist.
Marcus Faber von der FDP hingegen zeigt sich verhandlungsbereit: Drei Prozent wären okay, so sein Vorschlag. Fast wie beim Feilschen auf dem Flohmarkt: Trump will fünf, Faber sagt drei – und wer weiß, vielleicht trifft man sich ja bei vier Prozent und feiert das als diplomatischen Erfolg.
NATO und ihre Mitgliedsstaaten: Wer soll das zahlen?
Trump scheint zu vergessen, dass viele NATO-Staaten derzeit schon Probleme haben, die aktuellen Verteidigungsausgaben zu stemmen. Aber warum sich Sorgen machen? Schließlich könnte man das Geld ja ganz einfach von anderen Budgets abzwacken. Bildung? Überbewertet. Gesundheit? Wen interessiert’s. Straßen? Braucht man doch eh nicht, wenn der Himmel voller Kampfjets ist.
Die Vision einer bewaffneten Welt
Trump scheint eine Welt zu träumen, in der jede Nation so bewaffnet ist, dass Konflikte durch schiere Abschreckung verhindert werden. Das Problem: Die Geschichte hat uns schon oft genug gezeigt, dass „mehr Waffen“ selten „weniger Konflikte“ bedeutet. Aber wer braucht schon historische Lektionen, wenn man einen glänzenden neuen Panzerpark präsentieren kann?
Fazit: Trump polarisiert, wie immer
Trumps Forderung nach fünf Prozent für die Rüstung mag für viele absurd klingen – aber sie tut, was sie soll: Aufmerksamkeit erzeugen. Ob die Welt wirklich sicherer wird, wenn Milliarden in Raketen statt in Bildung oder Klimaschutz fließen? Das bleibt zweifelhaft. Doch in Trumps Welt ist alles möglich – solange es groß, laut und teuer ist.