China zeigt den USA, wer am längeren Hebel sitzt – zumindest aus Pekings Sicht. Mit erhobenem Zeigefinger und einem ordentlichen Schuss Empörung hat das chinesische Handelsministerium zehn US-Unternehmen auf eine Sanktionsliste gesetzt. Warum? Weil diese es gewagt haben, militärische Ersatzteile und Radarsysteme an Taiwan zu liefern. Skandalös, nicht wahr?
Betroffen sind unter anderem die Branchenriesen Lockheed Martin und General Dynamics, deren Tochterfirmen künftig weder nach Taiwan exportieren noch aus China importieren dürfen. Also Schluss mit chinesischen Schrauben, Schaltern und, wer weiß, vielleicht auch den beliebten Fortune Cookies im Pausenraum.
China reagiert mit Konsequenz – oder so
Dass die US-Regierung Ende November den Verkauf von Kampfjet-Ersatzteilen und Radarsystemen an Taiwan genehmigt hat, war der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Peking hat schließlich klargemacht, dass Taiwan eine abtrünnige Provinz sei – auch wenn es das offenbar selbst noch nicht so recht weiß.
Mit der Sanktionsliste möchte China seine Muskeln spielen lassen. Doch ein leises Kichern dürfte in den Führungsetagen der betroffenen Unternehmen kaum zu unterdrücken sein. Schließlich hängen die Geschäftsmodelle von Lockheed Martin und Co. eher selten von Importen von Teeservices oder Handyhüllen ab.
Strategische Wucht oder symbolischer Akt?
Während China so tut, als hätte es den Joker gezogen, sieht das in der Realität etwas anders aus. Der Rüstungssektor der USA dürfte kaum ins Wanken geraten, nur weil ein paar Importe aus China gestrichen werden. Dennoch setzt Peking ein politisches Signal: „Wir sehen, was ihr tut, und wir sind beleidigt.“
Taiwan im Fokus
Taiwan selbst dürfte die Nachricht mit einem Schulterzucken aufgenommen haben. Schließlich hat das Land weit größere Sorgen, als Chinas Sanktionen gegen amerikanische Unternehmen – etwa die ständige Präsenz chinesischer Kampfflugzeuge vor der Haustür.
Fazit: Ein diplomatisches Fingerhakeln
Die Sanktionen mögen auf den ersten Blick dramatisch wirken, aber letztlich dürften sie mehr symbolischen Charakter haben. Während Peking seine Entschlossenheit demonstriert, rollen die betroffenen US-Firmen wahrscheinlich mit den Augen und gehen weiter ihrem Tagesgeschäft nach. Und so geht das diplomatische Fingerhakeln zwischen den USA und China munter weiter – mit Taiwan als unverändertem Zankapfel in der Mitte.