Die SPD, Union, Grünen, FDP und Linke haben sich auf ein sogenanntes Fairness-Abkommen für den kommenden Bundestagswahlkampf geeinigt. Ja, richtig gelesen – die Parteien, die sich sonst bei jeder Gelegenheit die verbale Keule überziehen, wollen plötzlich respektvoll miteinander debattieren. Und als ob das nicht schon utopisch genug klingt, haben sie sich auch noch vorgenommen, auf persönliche Angriffe und Desinformationen zu verzichten. Man könnte fast meinen, sie hätten einen Kurs in Kindergarten-Etikette besucht.
Keine Zusammenarbeit mit der AfD – Überraschung?
Natürlich darf der obligatorische Seitenhieb auf die AfD nicht fehlen. Mit Parteien, die nicht auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen, werde es keine Zusammenarbeit geben. Bahnbrechend! Das ist ungefähr so originell wie die Feststellung, dass der Himmel blau ist. Aber immerhin ist die AfD konsequent außen vor – bei Fairness hat sie eh nie so richtig mitgemischt.
Respektvolle Debatten: Der Widerspruch in sich?
Man stelle sich das vor: Respektvolle Debatten im Bundestagswahlkampf. Wer braucht schon den verbalen Schlagabtausch oder die ein oder andere subtile Beleidigung? Stattdessen erwarten wir wohl höfliche Diskussionen, bei denen sich die Spitzenpolitiker gegenseitig auf die Schulter klopfen und anerkennend nicken: „Ja, da haben Sie durchaus einen Punkt, lieber Kollege!“ Klingt spannend – oder vielleicht auch einfach nur todlangweilig.
Keine Erwähnung des BSW – Drama oder Absicht?
Interessanterweise wird das Bündnis Soziale Wende (BSW) im Fairness-Abkommen mit keinem Wort erwähnt. Ein Versehen? Absicht? Oder hat man einfach keine Lust, noch eine weitere Partei ins ohnehin schon fragile Kartenhaus der Fairness aufzunehmen? Fragen über Fragen, aber keine Antworten. Vielleicht war das BSW einfach zu nett, um explizit ausgeschlossen zu werden.
Fazit: Die Farce der Fairness
Man darf gespannt sein, wie lange das Abkommen tatsächlich hält. Wetten werden schon angenommen: Bricht es nach dem ersten großen TV-Duell, oder schafft es zumindest bis zur ersten skandalträchtigen Schlagzeile? Eines ist sicher – der Wahlkampf wird trotzdem unterhaltsam, ob mit oder ohne Fairness. Schließlich lieben wir alle ein bisschen Chaos in der politischen Manege.