Start Finance FMA beantragt Insolvenz für EURAM Bank

FMA beantragt Insolvenz für EURAM Bank

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geralt (CC0), Pixabay

Die European American Investment Bank (EURAM) steht vor dem Ende. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat beim Handelsgericht Wien einen Insolvenzantrag für die Bank gestellt. Der Grund: Die Bank hat mehr Schulden als Vermögen, weil viele ihrer Kredite nichts mehr wert sind. Die Schulden der Bank belaufen sich auf rund 300 Millionen Euro.

Schon seit Anfang des Jahres durfte die EURAM Bank keine neuen Geschäfte mehr machen. Das wurde von der FMA angeordnet, weil die Bank gegen Gesetze zur Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verstoßen hat. Die Aufsicht wollte damit „rechtmäßige Zustände“ wiederherstellen.

Einlagensicherung springt ein
Im weiteren Verlauf wurde der Bank ein Verwalter eingesetzt. Außerdem bekam sie eine letzte Chance: Entweder sie beschafft 25 Millionen Euro neues Kapital oder sie wird aufgelöst. Mitte Oktober wurde schließlich entschieden, dass die Bank nicht mehr weiterarbeiten darf. Seitdem sind auch Auszahlungen von gesicherten Einlagen gestoppt. Damit ist die EURAM Bank jetzt ein Fall für die Einlagensicherung.

Kunden müssen warten
Für viele Kunden gibt es allerdings schlechte Nachrichten: Sie müssen länger auf ihr Geld warten. Grund dafür sind behördliche Überprüfungen. Die Geldwäschemeldestelle des Bundeskriminalamts untersucht, ob einige Kunden in Geldwäsche verwickelt sein könnten. Solange diese Prüfungen nicht abgeschlossen sind, bleiben die Gelder eingefroren.

Privatbank mit langer Geschichte
Die EURAM Bank wurde 1999 gegründet und war in Europa, Russland, dem Nahen Osten und Zentralasien aktiv. Sie war auf reiche Kunden spezialisiert und bot Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung, Immobilienfinanzierung und Private Banking an. Nun ist die Bank zahlungsunfähig und wird abgewickelt.