Start News Wovon träumt Frau Eskens eigentlich Nachts?

Wovon träumt Frau Eskens eigentlich Nachts?

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BiljaST (CC0), Pixabay

SPD-Chefin Saskia Esken hat in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“ ein bemerkenswertes Ziel für ihre Partei formuliert: 47 Prozent bei der Bundestagswahl. Ein Wert, der in der heutigen politischen Landschaft fast so realistisch wirkt wie ein Märchen von den Gebrüdern Grimm.

Woher kommen die 47 Prozent?

Esken betont, dass das Wählerpotential der SPD immer noch bei 47 Prozent liege. Vielleicht hat sie in den Archiven alte Wahlumfragen aus den 1970er-Jahren gefunden – damals, als die SPD tatsächlich solche Ergebnisse einfahren konnte. Doch heute? Angesichts der Umfragewerte, die in der Regel bei etwa 17 bis 20 Prozent stagnieren, klingt diese Prognose eher wie Wunschdenken. Aber Optimismus ist ja bekanntlich eine Tugend.

Olaf Scholz: Der Trumpf im Ärmel?

Mit Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten zieht die SPD laut Esken selbstbewusst in den Wahlkampf. Immerhin habe Scholz gezeigt, dass er regieren kann. Doch ob das allein reicht, um das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen, bleibt fraglich. Der Scholz-Effekt scheint bisher eher moderat zu sein – kein Vergleich zu den Höhenflügen der SPD unter Willy Brandt oder Gerhard Schröder.

Kanzlerkandidatur: Ein „bisschen länger“?

Esken räumt ein, dass die Debatte um die Kanzlerkandidatur „vielleicht ein bisschen länger gedauert“ habe. Ein bisschen? Diese Diskussion wirkte eher wie ein Dauerschleifen im politischen Hamsterrad. Während die Grünen und die Union ihre Spitzenkandidaten frühzeitig präsentierten, schien die SPD zu zögern, als wolle sie sicherstellen, dass alle anderen Parteien schon am Start sind, bevor sie selbst losläuft.

Realismus oder Wunschdenken?

Das postulierte Ziel von 47 Prozent mag in den eigenen Reihen für Motivation sorgen, doch in der Realität wirkt es eher wie ein verzweifelter Versuch, verloren geglaubten Optimismus zurückzugewinnen. Natürlich ist es wichtig, ambitionierte Ziele zu setzen, aber vielleicht wäre ein realistischer Ansatz hilfreicher, um Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen.

Fazit: Ziele hoch, Umfragen niedrig

Esken mag an die Stärke ihrer Partei glauben, doch das allein reicht nicht, um das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen. Die SPD muss beweisen, dass sie mehr zu bieten hat als historische Wahlerfolge und optimistische Prognosen. Bis dahin bleibt das Ziel von 47 Prozent vor allem eines: eine interessante Schlagzeile.