Start News Erdrutschsieg für die FPÖ in der Steiermark

Erdrutschsieg für die FPÖ in der Steiermark

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GDJ (CC0), Pixabay

Die Landtagswahl in der Steiermark hat ein politisches Erdbeben ausgelöst, und die FPÖ steht mit strahlendem Siegerlächeln an der Spitze des Trümmerhaufens. Mit einem Rekordergebnis von 34,8 Prozent ließ sie die einst so stolze ÖVP hinter sich und feierte einen Triumph, der an die Glanzzeiten der Haider-Ära erinnert. Die Steiermark ist nun offiziell „blau“, und die ÖVP? Nun, sie durfte sich mit ihrem historisch schlechtesten Ergebnis in eine politische Schockstarre verabschieden.

Die blaue Krone für Mario Kunasek

Für Mario Kunasek, den Spitzenkandidaten der FPÖ, ist es wie Weihnachten im November: 17 Mandate, ein Plus von neun Sitzen, und die Aussicht auf den ersten blauen Landeshauptmann in der Geschichte der Steiermark. Währenddessen steht die ÖVP unter Landeshauptmann Christopher Drexler mit 26,8 Prozent so tief in den Umfragen wie ein alter Steinbruch. Der bisherige Negativrekord von 28,45 Prozent aus dem Jahr 2015? Ja, der ist Geschichte.

SPÖ: Meister der niedrigen Erwartungen

Und die SPÖ? Sie hat es sich auf dem dritten Platz bequem gemacht, so als wäre das irgendwie okay. Mit 21,4 Prozent hat sie ihr bisher schlechtestes Ergebnis von 2019 (23,02 Prozent) noch einmal unterboten. Aber hey, wenn man schon unten ist, kann man wenigstens sagen, dass die Fallhöhe nicht mehr allzu groß ist. Gratulation an die SPÖ, die ihre eigene Kunstform in der Disziplin „Erwartungsmanagement“ gefunden hat.

Kleine Parteien: Von der Bühne halb abgesägt

Auch die kleineren Parteien haben ordentlich Federn gelassen. Die Grünen, die einst das „grüne Herz“ der Steiermark beschworen, sind mit einem Minus von fast sechs Prozentpunkten fast in die politische Unsichtbarkeit geschrumpft. Ihre drei verbleibenden Mandate? Ein hübsches Symbol dafür, wie schnell man sich politisch halbieren kann. Die KPÖ kämpfte tapfer und landete bei 4,4 Prozent, während die NEOS mit einem Mini-Plus von 0,5 Prozent zwar knapp überlebten, aber weiterhin zwischen Bedeutungslosigkeit und Existenzberechtigung pendeln.

Das Ende der schwarz-roten Komfortzone

Die alteingesessene schwarz-rote Koalition ist mit dieser Wahl offiziell Geschichte. Zusammen kommen SPÖ und ÖVP gerade einmal auf 24 Sitze – genug, um einen Sitzkreis zu bilden, aber nicht, um das Land zu regieren. Jetzt bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich einen neuen Partner zu suchen. Vielleicht die Grünen? Die NEOS? Oder gar die KPÖ? Eine Mischung aus Verzweiflung und Kreativität wird wohl nötig sein, um die nächste Koalition zusammenzubasteln.

Wahlbeteiligung: Na endlich!

Die Wahlbeteiligung ist immerhin auf 70 Prozent gestiegen, was bedeutet, dass sich die Steirerinnen und Steirer endlich wieder von ihrer Couch erhoben haben, um politisch mitzumischen. 2019 lag die Beteiligung bei einem traurigen Tief von 63,46 Prozent. Dieses Mal haben offenbar mehr Menschen Lust gehabt, das Chaos aktiv mitzugestalten.

Die neue Realität: Blau regiert

Nach Jahrzehnten, in denen die Steiermark entweder schwarz oder rot regiert wurde, wird es jetzt wohl eine blaue Premiere geben. Die FPÖ hat nicht nur die Landtagswahl gewonnen, sondern auch bewiesen, dass sie das Establishment mit einem Mix aus Populismus, gezielter Empörung und „Anti-Wir-sind-alle-schuld“-Rhetorik erfolgreich herausfordern kann.

Die ÖVP und SPÖ? Die sollten vielleicht über neue Karrieremöglichkeiten nachdenken – politische Stand-up-Comedy zum Beispiel. Denn eines ist klar: Die politische Bühne in der Steiermark gehört jetzt den Freiheitlichen, und die anderen dürfen erst mal zuschauen, wie sich ein Bundesland komplett neu einfärbt.