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Barcelona

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geralt (CC0), Pixabay

Zehntausende Menschen haben sich gestern Abend in Barcelona versammelt, um – wie könnte es anders sein – erneut über das leidige Thema bezahlbare Wohnungen zu klagen. Die Polizei, offenbar mit ihrem Taschenrechner nicht ganz auf der Höhe, sprach von schlappen 22.000 Teilnehmern, während die Veranstalter lieber gleich eine bühnenreife 170.000 daraus machten. Natürlich berichtete auch die spanische Nachrichtenagentur Europapress – wer könnte so etwas Wichtiges übersehen?

Die Forderungen der Demonstrierenden? Ein echter Klassiker: Die Mieten sollen bitteschön halbiert werden. Halbiert! Warum nicht gleich kostenlos, wenn wir schon träumen? Außerdem wollen sie, dass leerstehende Wohnungen und die hübschen Airbnb-Touristenunterkünfte gefälligst wieder den braven Bürgern Barcelonas zur Verfügung stehen. Als Bonus hätten sie gerne unbefristete Mietverträge. Klingt ja fast zu schön, um wahr zu sein – also vermutlich wird’s das auch bleiben.

„Wir haben es satt, die Hälfte unseres Gehalts für Mieten auszugeben und jedes Mal beim Vertragsende die Kisten zu packen,“ jammerte – pardon – erklärte Carme Arcarazo, Sprecherin des Mieterverbands Sindicatos de Inquilinos, gegenüber El País. Solidarisch zeigten sich übrigens auch verschiedene Parteien und Gewerkschaften. Weil sich in einem Protestzug natürlich niemand die Gelegenheit entgehen lassen möchte, ein bisschen Empörung zu üben.