Sherrod Brown bringt den Verlust seines Senatssitzes auf den Punkt: Donald Trump und die unerbittlichen Angriffe der Republikaner.
Und die eigene Parteispitze hat ihm auch nicht wirklich geholfen.
Während der erfahrene Demokrat aus Ohio die Niederlage in seinem prestigeträchtigen Wahlkampf analysiert, hat er eine klare Botschaft für seine Partei: Gewinnt die Arbeiterklasse zurück – oder verliert noch mehr Wahlen.
„Ich denke, wir vermitteln nicht, dass wir für sie kämpfen“, sagte Brown auf die Frage, warum Trump genau die Arbeiterklasse für sich gewinnen konnte, um die sich der Senator während seiner über drei Jahrzehnte langen Karriere immer besonders bemüht hat. „Arbeiter haben sich von der Demokratischen Partei entfernt.“
In einem ausführlichen Interview mit CNN kritisierte Brown seine Partei offen dafür, nicht auf die Sorgen der Wähler einzugehen – vor allem in Bezug auf steigende Lebenshaltungskosten und die Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen. Gleichzeitig warf er den Republikanern – einschließlich seines Gegners Bernie Moreno, einem Trump-verbundenen Geschäftsmann – vor, seinen politischen Rekord zu verzerren, während er gegen die Herausforderungen der nationalen Parteispitze ankämpfte.
Auf die Frage, ob er 2026 für den Sitz kandidieren würde, der durch den neuen Vizepräsidenten JD Vance frei wird, wich Brown aus: „Ich schließe nichts aus“, sagte der 72-Jährige.
Brown hielt einen von vier Senatssitzen, die von den Republikanern übernommen wurden, was ihnen eine 53-47-Mehrheit verschafft. Aber Browns Rennen war eines der härtesten für einen Demokraten: Er kandidierte in einem roten Staat und musste gleichzeitig Abstand zur Spitzenkandidatin seiner Partei, Kamala Harris, halten, während er versuchte, Trump-Wähler anzusprechen. Am Ende verlor Brown den Sitz, den er seit 2007 innehatte.
„Ich habe verloren, aber wir lagen vor dem nationalen Ticket“, sagte Brown, der Moreno mit vier Punkten unterlag. „Wenn der Anführer deiner Liste fast 12 Punkte hinterherhinkt, kannst du das nicht wettmachen, auch wenn es am Ende ein knappes Rennen war.“
Auf die Frage, ob Trump der entscheidende Faktor in seinem Rennen war, schoss Brown gegen Moreno: „Es waren viele Dinge. Ich würde sagen, das Geld und Trump. Solches Geld, Monat für Monat, mit fiesen Negativkampagnen – ich schätze, so gewinnt man ein Rennen. Man lügt, gibt viel Geld aus und hofft dann, dass der eigene Spitzenkandidat – in diesem Fall Trump – deutlich gewinnt.“
Sarkastischer Bericht: Sherrod Browns Handbuch für Verlierer
Sherrod Brown weiß, warum er verloren hat. Und er hat eine Liste mit Schuldigen parat: Donald Trump, die Republikaner, fiese Fernsehwerbung, die steigenden Kosten für Eier – und natürlich die eigene Partei, die so kämpferisch ist wie ein Schlafwandlersymposium. Kurz gesagt, es war wirklich jeder schuld – außer Sherrod Brown.
Der böse Trump und die fiesen Republikaner
Brown beschreibt seinen Verlust mit einer Mischung aus Wut und Resignation. Es war Trump, der „alle Schuld“ trägt. Trump sei praktisch ein Ein-Mann-Wahlkampfteam für den Gegner Bernie Moreno gewesen, sagte Brown – eine Tatsache, die ihm offensichtlich völlig überraschend kam, obwohl wir alle seit 2016 im Trump-Zirkus leben.
Und natürlich haben die Republikaner auch nicht fair gespielt. Moreno und seine GOP-Kumpanen gaben Millionen aus, um Brown durch eine endlose Flut an Negativwerbung als „radikalen Linken“ darzustellen, der lieber „für they/them als für dich“ kämpft. Und ja, Trump war dabei so nett, den Ohio-Wählern direkt zu sagen: „Wenn ihr Brown wählt, wählt ihr gegen mich.“
Dass dies in einem tiefroten Staat wie Ohio tatsächlich funktionierte, scheint Brown immer noch zu verblüffen.
Demokraten: Kampf für Arbeiterklasse (oder so ähnlich)
Aber Trump ist natürlich nur die halbe Geschichte. Der andere große Bösewicht ist die Demokratische Partei selbst. Brown ist überzeugt, dass die Demokraten einen bemerkenswerten Talent dafür haben, sich bei den Arbeitern unbeliebt zu machen.
„Wir wirken nicht so, als würden wir für sie kämpfen“, sagte Brown. Klingt ehrlich? Vielleicht. Aber wie haben die Demokraten das geschafft? Indem sie es grandios verpassten, den Arbeitern das Gefühl zu geben, dass jemand ihre steigenden Rechnungen und stagnierenden Löhne ernst nimmt.
Und dann gibt es natürlich die endlose Liebe der Republikaner zur „Kulturkampf-Taktik“, wie Brown es nennt. Die GOP rannte mit 34 Millionen Dollar in Werbung über Transgender-Personen und LGBTQ-Themen durch Ohio, während Brown verzweifelt versuchte, die Diskussion wieder auf Jobs und Löhne zu lenken.
Eines der Highlights der GOP-Kampagne? Ein Werbespot mit der Zeile: „Sechs weitere Jahre mit Sherrod Brown? Er ist für they/them, nicht für dich.“ Klingt wie ein schlechter Twitter-Witz, aber anscheinend zieht so etwas immer noch – zumindest in Ohio.
Bitter, aber nicht fertig?
Auch wenn Brown jetzt seinen Job verloren hat, schließt er ein Comeback nicht aus. Auf die Frage, ob er 2026 für den frei werdenden Sitz von JD Vance kandidieren würde, hielt sich Brown die Tür offen: „Ich schließe nichts aus.“
Klar. Was wäre schließlich die Politik ohne ein paar ewige Rückkehrer, die nicht loslassen können?
Fazit: Selbstzerstörung für Anfänger
Sherrod Brown ist nicht der einzige Demokrat, der diese Woche verloren hat. Mit Jon Tester aus Montana fiel ein weiterer Senator, der sich kaum noch in einem roten Staat halten konnte. Aber Browns Verlust zeigt etwas Grundlegendes: Die Demokratische Partei hat keine Ahnung, wie sie die Arbeiterklasse zurückgewinnen soll.
Vielleicht liegt das daran, dass die Partei immer noch denkt, dass eine Mischung aus moralischen Appellen, komplizierten Politikanalysen und gelegentlichem Nasenrümpfen über „kulturell rückständige“ Wähler irgendwie überzeugend ist. Aber Überraschung: Es ist nicht überzeugend.
Wenn die Demokraten weitermachen wie bisher, könnten sie bald feststellen, dass sie nicht nur Sherrod Browns Sitz verloren haben – sondern die ganze Arbeiterklasse. Aber hey, wenigstens haben sie ihre Prinzipien, oder?