COP29: Ein Meilenstein der Mittelmäßigkei Mit einem dreifachen Klimanotstand, einer Welt, die in Rekordhitze schmilzt, und einem Hurrikan-Karneval, der die Küsten verwüstet, war die Bühne perfekt vorbereitet für die diesjährige große Show namens COP29. Austragungsort: Baku, Aserbaidschan – ein Land, dessen Ruf als Petroparadies so glänzend ist wie die Flammen der Gasfackeln, die dort am Horizont lodern.
Nach nur zwei Wochen Boykott-Pingpong, Öl-Lobbyisten-Partys und politischen Schuldzuweisungen brachte uns diese Weltklimakonferenz, die angeblich „die Zukunft der Menschheit retten“ soll, die atemberaubende Nachricht: 300 Milliarden Dollar pro Jahr sollen bis 2035 von den reichsten Ländern der Welt an die Ärmsten fließen. Hurra! Endlich ein Lichtblick. Oder sagen wir lieber: eine Funzel.
Man könnte meinen, dass es angesichts der 1,3 Billionen Dollar, die Experten für absolut notwendig halten, ein kleiner Fehlgriff war, sich auf knapp ein Viertel dieses Betrags zu einigen. Aber seien wir ehrlich: Wer braucht schon saubere Luft, wenn man fossile Brennstoffe zum Feiern hat?
Das Drama der Verhandlungen:
Die Gespräche, die mit so viel Potenzial begannen, wurden schnell zu einer Seifenoper der Superlative. Inselstaaten-Vertreter schmissen beleidigt das Handtuch, weil ihre Existenz offenbar nicht mit der „politischen Realität“ kompatibel ist. Währenddessen schallte aus den Konferenzsälen das leise Knistern von Banknoten – oder vielleicht war es auch nur das Geräusch der Öl-Lobbyisten, die Hände schüttelten.
Selbst die Gastgeber, deren Hauptexportgut buchstäblich das Problem darstellt, wurden als Friedensstifter gefeiert. „Wer hätte gedacht, dass ein petrostaatliches Regime eine Klimakonferenz erfolgreich abhalten kann?“ triumphierte der COP29-Präsident Mukhtar Babayev. Das ist in etwa so, als würde man Dracula zum Leiter einer Blutspendenaktion ernennen.
Die große Summe von $300 Milliarden:
Wahrlich, es ist rührend, wie großzügig die reichen Länder ihre Kaffeekasse öffnen. 300 Milliarden Dollar jährlich, ein Betrag, der laut Entwicklungsländern bestenfalls ein „Trostpflaster“ ist. Aber keine Sorge, der Rest des Geldes kommt bestimmt – sobald Schweine fliegen und fossile Brennstoffe aus der Mode kommen.
Ein Abkommen mit Schlupflöchern:
Natürlich haben die Verhandler auch hier wieder gezaubert. Reiche Schwellenländer wie China und Saudi-Arabien wurden höflich „ermutigt“, ihren Teil beizutragen. Verpflichtend ist das natürlich nicht – wir wollen doch niemandem zu viel zumuten, oder?
Fazit:
COP29 war eine meisterhafte Vorführung des politischen Schauspiels. Es wurde nichts erreicht, außer vielleicht einer neuen Bestmarke im „Wie-bescheiße-ich-meinen-Nachbarn“-Wettbewerb. Aber keine Sorge, liebe Entwicklungsländer: Der nächste Hurrikan wird mit warmen Worten und einem freundlichen Schulterklopfen beantwortet.
Bis dahin: Viel Spaß beim Schwimmen, wenn der Meeresspiegel weiter steigt!