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jorono (CC0), Pixabay

Unbekannte haben nach Angaben der israelischen Polizei gestern zwei Leuchtraketen auf das Anwesen von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Caesarea abgefeuert. Die Raketen landeten auf dem Grundstück des Hauses, wie Polizei und der Inlandsgeheimdienst Schin Bet mitteilten. Zum Zeitpunkt des Vorfalls befanden sich weder der Ministerpräsident noch seine Familie im Gebäude. Glücklicherweise entstand kein Sachschaden.

Die israelischen Behörden bezeichneten den Vorfall als „schwerwiegend“ und leiteten umgehend Ermittlungen ein. Der Hintergrund der Tat ist bisher unklar, ebenso wie die Frage, ob die Aktion in Verbindung mit den landesweiten Demonstrationen für ein Geiselabkommen steht, die am Abend erneut stattfanden. In Caesarea selbst gab es nach Medienberichten keine Kundgebungen.

Politische Reaktionen

Der Vorfall löste in der israelischen Politik Wellen der Empörung aus. Oppositionsführer Jair Lapid zeigte sich schockiert, während Präsident Jizchak Herzog den Angriff scharf verurteilte. Herzog warnte vor der zunehmenden Gewalt im öffentlichen Raum und betonte die Gefahr, die solche Taten für die gesellschaftliche Stabilität bedeuten könnten.

Netanjahu unter Druck

Der israelische Regierungschef steht seit Monaten unter starkem Druck. Viele werfen ihm vor, keine persönliche Verantwortung für die politischen und militärischen Fehler im Zusammenhang mit dem verheerenden Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 übernommen zu haben. Zusätzlich belastet ein laufender Korruptionsprozess seine politische Position. Kritiker beschuldigen Netanjahu auch, die militärischen Konflikte im Gazastreifen und im Libanon absichtlich zu verlängern, um seine eigene Macht zu sichern.

Unsichere Lage

Der Vorfall in Caesarea ist ein weiteres Anzeichen für die angespannte innenpolitische Lage in Israel. Die zunehmende Polarisierung und die Proteste gegen Netanjahu könnten das gesellschaftliche Klima weiter verschärfen. Die Ermittlungen zu den Leuchtraketen sollen nun Aufschluss über die Hintergründe und möglichen Täter geben.