Nun, hier sind wir wieder: Mitten in einer klassischen Trump’schen Personalposse, die uns mehr Drama bietet als die letzten fünf Staffeln einer Reality-Show. Dieses Mal dreht sich alles um Pete Hegseth, den Fox-News-Star und Trump-Favoriten für den Posten des Verteidigungsministers. Dass Hegseth keine Erfahrung in der Regierung oder im Militär hat? Geschenkt! Schließlich sind Qualifikationen in der Trump-Welt ohnehin überbewertet. Doch jetzt taucht eine etwas störendere Kleinigkeit auf: Eine Sexual Assault Allegation – oder wie man es in Trumps Team nennt, eine „lästige Nebensache“.
Überrollt vom eigenen Prozess: Willkommen in der Trump-Transition
Man könnte meinen, ein Präsidentenübergang sei die Zeit für geordnete Auswahlverfahren und strenge Überprüfungen. Doch nicht bei Trump. Das Team war gerade dabei, freudig neue Kabinettsmitglieder zu verkünden, als plötzlich die Nachricht einschlug: Hegseth ist in eine angebliche sexuelle Übergriffsermittlung verwickelt. Die Details? Laut Polizei Monterey, Kalifornien, geht es um einen Vorfall von 2017, als Hegseth auf einer Veranstaltung der Republikanischen Frauen Kaliforniens eine Rede hielt. Natürlich ist er nie angeklagt worden, und sein Anwalt streitet alles ab – wie überraschend.
Vetting? Nein, danke.
Und was tut man, wenn man in einer heißen Personalfrage steckt? Man fragt natürlich den Betroffenen selbst, ob es noch mehr Skelette im Schrank gibt. Susie Wiles, die frisch gekürte Stabschefin, fragte Hegseth telefonisch ganz direkt: „Gibt es sonst noch etwas, was wir wissen sollten?“ Man kann sich die Antwort fast vorstellen: „Natürlich nicht, alles super, lasst uns weitermachen!“
Was aber wirklich bemerkenswert ist: Hegseth wurde überhaupt nicht überprüft, bevor er angekündigt wurde. Kein externes Vetting, keine Hintergrundprüfung – einfach eine spontane Entscheidung nach dem Motto „Er gefällt mir im Fernsehen“. Man merkt, dass Trump offenbar beschlossen hat, dass die Auswahl seiner Top-Leute auf persönlicher Sympathie basiert.
„Make America Safe Again“ – mit einem Verteidigungsminister in der Krise?
Was könnte schon schiefgehen, wenn man jemandem das Kommando über das größte Ministerium der US-Regierung gibt, der keine militärische Erfahrung hat und obendrein mit einer belastenden Anschuldigung konfrontiert wird? Immerhin geht es nur um die Leitung von Millionen von Soldaten und Zivilisten und ein Budget von über 800 Milliarden Dollar. Da kann man sich ja ruhig auf jemand verlassen, der seine bisherigen Qualifikationen auf Fox News gesammelt hat.
Selbst in Trumps Kreis gibt es mittlerweile offene Spekulationen, ob Hegseth seine eigene Nominierung zurückziehen wird. Aber wie immer gibt es auch die unerschütterlichen Verteidiger. Steven Cheung, Trumps Kommunikationsdirektor, wies alle Vorwürfe als „unbegründet“ zurück und erklärte, man freue sich auf Hegseths „Tag-1-Einsatz, um Amerika wieder sicher und großartig zu machen“. Klingt überzeugend – wenn man alle Warnsignale konsequent ignoriert.
Die Trump’sche Lösung: Augen zu und durch
Natürlich bleibt Trump selbst stoisch. Warum sich Sorgen machen? Schließlich war Hegseths Nominierung schon ein „Surprise Move“ für viele Pentagon-Beamte und selbst Trumps Verbündete. Aber hey, das ist Trump! Überraschungen gehören zum Tagesgeschäft. Es ist fast so, als ob er jeden Morgen aufsteht und denkt: „Wie kann ich heute die Welt verblüffen?“
Und so rollt der Trump-Zirkus weiter, mit einem weiteren fragwürdigen Kandidaten, der für ein extrem wichtiges Amt vorgesehen ist. Sollte sich die Hegseth-Affäre ausweiten, können wir uns schon auf die nächste Runde bizarrer Rechtfertigungen und Statements freuen. Bleiben Sie dran, Amerika. Die Show hat gerade erst begonnen.